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Semester | Frühjahrsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Stefan Pfänder (stefan.pfaender@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Der Körper spricht mit! Das kennen wir aus unseren persönlichen, alltäglichen Begegnungen: wenn jemand auf explizit ausgesprochene Einladung, etwas zusammen trinken zu gehen, zwar „Ja okay!“ sagt, aber körperlich verhalten und wenig begeistert reagiert, glaube ich dem Körper mitunter mehr als den Worten. Von Interesse ist hier das Miteinander, bzw. das ‚Gegeneinander‘ von verbalen und und nonverbalen Ressourcen. Manchmal aber bleibt die verbale Äußerung auch gänzlich aus, denn sagt ein Blick vielleicht schon genug, und womöglich sogar weit mehr als viele Worte. Im klinischen Alltag achten Ärzt:innen, gerade auch Psychotherapeut:innen ganz selbstverständlich nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern beobachten nicht selten auf der Grundlage von jahrelangem Erfahrungswissen den Stimmklang, die Körperhaltung, Gesichtsausdruck und Gesten, aber auch das Blickverhalten und die Statik und Dynamik der Körperbewegungen insgesamt. Diese nonverbalen Ausdrucksressourcen lassen oftmals Sachverhalte ahnen, die von den Patient:innen (noch) nicht ausgesprochen werden (können). hier die Vorlesungsinhalte im Einzelnen: 1. Körperliche Kommunikation im Alltag und in therapeutischen Gesprächen 2. Jenseits der Worte: Vorangegangene Forschung zur Wechselwirkung von Sprache und körperlichen Ressourcen 3. Über die Lebensspanne hinweg: das 4E und das 4C-Modell und seine Anwendung auf authentische und experimentelle Video- und Auto-Daten 4. Co-Partizipation in den ersten Lebensjahren: Wie Eltern die aktive kommunikative Selbstständigkeit ihrer Kinder im Spiel (1. bis 5. Lebensjahr) fördern können 5. Junge Erwachsene bei gemeinsamen Handlungen und gemeinsamen Entscheidungen 6. Kollaboratives Erzählen von Liebespaaren: Harmonie erhalten, trotz potenziell konfliktträchtiger Gegenpositionen in „Wir-Geschichten“, zuhause und in der Therapie 7. Traumatische Erfahrungen mitteilen: Erzählungen von Gewalt in Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern an die jüngere Generation im Rahmen von Oral-History-Interviews 8. Kooperation unter stark herausfordernden Bedingungen für Patienten, Angehörige und professionelle Betreuer bei Aphasie, Autismusspektrum und Alzheimer 9. Die Mitgestaltung der „Talking Cure“? Vom Ringen um Worte bis hin zur Animation von Figuren in Langzeittherapien (Beispiele: Borderline & Narzissmus) 10. Virtuelle Resonanz trotz körperlicher Distanz? Arbeitsbesprechungen und psychotherapeutische Beratungen per Videokonferenz 11. Interkorporelle Resonanz: Der Einfluss körperlich kooperativer Handlungen auf Gespräche im Alltag und Psychotherapien 12. BodySLANGuage oder: Auf dem Weg zu einer (klinischen) Linguistik des ‚Unspoken‘? |
Lernziele | Ausgehend von Embodiment-Thesen der linguistischen Gesprächsforschung und der Kognitiven Linguistik lernen die Studierenden in dieser Vorlesung aktuelle Befunde aus der Erforschung authentischer Gespräche in Alltag und Klinik mit qualitativen (und fallweise auch quantitativen) empirischen Methoden kennen. Auf der theoretischen Ebenen erwerben die Studierenden vertiefende Kompetenzen in Kognition (bspw. das 4E-Modell der verkörperten Wahrnehmung) und Interaktionslinguistik (bspw. das 4C-Modell der nonverbalen Interaktion). Auf dieser doppelten empirischen und theoretischen Grundlage können die Studierenden in einer Anwendungsbezogenen Perspektive lernen, ihr Erfahrungswissen wissenschaftlich zu systematisieren und ihre Wahrnehmung insbesondere von non-verbalen Ausdrucksressourcen im privaten wie im beruflichen Alltag zu erweitern und zu verfeinern. |
Literatur | Imo, Wolfgang & Lanwer, Jens (2019): Interaktionale Linguistik Zima, Elisabeth (2022): Kognitive Linguistik Voraussichtlicher Vorlesungsplan (PPT-Folien und PDFs zur vertiefenden Fachliteratur werden vor jeder Sitzung auf ADAM bereitgestellt; Videomaterial kann aus Datenschutzgründen nicht zur Verfügung gestellt werden) |
Bemerkungen | ACHTUNG: die Vorlesung findet mittwochs von 12h-14h statt, enthält aber eine obligatorische Blockveranstaltung am Fr. den 9. Mai 2025 (10h-16h). Dafür entfallen die Termine im März (Siehe "Termine und Räume"). |
Teilnahmevoraussetzungen | Keine. Unterrichtssprache Deutsch. Authentische Video- und Audio-Beispiele sind auf deutsch-englisch-französisch-spanisch-italienisch-portugiesisch-russisch — allerdings immer mit deutschen Untertiteln! |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Mittwoch | 12.15-14.00 | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Datum | Zeit | Raum |
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Mittwoch 19.02.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 26.02.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 02.04.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 09.04.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 16.04.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 23.04.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 30.04.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 07.05.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Freitag 09.05.2025 | 10.00-16.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 14.05.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 21.05.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Mittwoch 28.05.2025 | 12.15-14.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 114 |
Module |
Doktorat Allgemeine Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Allgemeine Sprachwissenschaft) Doktorat Deutsche Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Deutsche Sprachwissenschaft) Doktorat Französische Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Französische Sprachwissenschaft) Doktorat Iberoromanische Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Iberoromanische Sprachwissenschaft) Doktorat Italienische Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Italienische Sprachwissenschaft) Doktorat Sprachwissenschaft des Englischen: Empfehlungen (Promotionsfach: Sprachwissenschaft des Englischen) Modul: Deutsche Sprachwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Forschungspraxis und Vertiefung (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Masterstudium - Philosophisch-Historische Fakultät) Modul: Sprache als Prozess (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) Modul: Sprache und Gesellschaft (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Leistungsnachweis |
Hinweise zur Prüfung | Klausur am vorletzten Kurstag während der normalen Unterrichtszeit im selben Hörsaal. Klausursprache Deutsch, auf Wunsch können die Fragen aber auch auf Englisch, Spanisch, Französisch oder Italienisch beantwortet werden. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | eine Wiederholung, Wiederholung zählt |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Sprach- und Literaturwissenschaften |