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Semester | Herbstsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Dagmar Konrad (dagmar.konrad@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das Leben in zwei oder mehr Kulturen und die daraus resultierende Problematik interkultureller Kommunikation ist ein Feld der Migrationsforschung und heute aktueller denn je. Ab den 1970er-Jahren wurden Mitarbeitende der Basler Mission nicht mehr als Missionare, sondern als „fraternal workers“ nach Westkamerun und Nigeria vermittelt. In Kamerun unterstanden sie der „Presbyterian Church of Cameroon“ (Partnerkirche der Basler Mission, heute Mission 21), in Nigeria waren sie an die Church of Brethren angegliedert. Ihre in Afrika geborenen Kinder wurden in Kamerun im schulpflichtigen Alter in einem Internat der Basler Mission in Mbengwi, im Nordwesten Kameruns, untergebracht, um eine europäische Schulbildung zu erhalten. Der Unterricht war an das Schweizer Schulsystem angepasst. In Nigeria wurden sie in der Regel auf ein englischsprachiges Internat gesandt. Ihr Leben war von dem Pendeln zwischen den 'Welten' geprägt. Dem Leben bei den Eltern mit Kontakt auch zur lokalen Bevölkerung, der eher europäisch geprägten Internatswelt und der späteren Migration in die 'Heimat' ihrer Eltern – für sie fremde Länder. Das Spannungsverhältnis von Fremdheit und Migration und daraus resultierende Brüche im Leben – die Erfahrung von Anderssein, auch Ausgrenzung – bewirkt, dass die Reaktionen der ‚Betroffenen‘ überaus kontrovers sein können, was ihre Kindheits- beziehungsweise Familiengeschichte betrifft. Fremdsein einerseits und Beheimatung andererseits, daraus resultierende Prägungen und eine teils starke Verbindung zu Afrika sollen anhand von narrativen Interviews genauer untersucht werden. Den Referenzrahmen hierfür bietet ein laufendes Forschungsprojekt zum genannten Thema. Folgenden Themen stehen im Fokus des Interesses: Wie prägten und prägen die frühen Migrationserfahrungen das weitere Leben? Wie definiert sich innerhalb dieser Biographien Heimat? Welche Identitätskonzepte werden eigentlich entwickelt? Können sie sich zum Beispiel mit den sogenannten Third Culture Kids identifizieren oder eher nicht? Was bedeutet und welchen Stellenwert hat Mission und Religion? Welches 'Afrikabild' entwarf man für sich und veränderte sich dieses? 'Doing family': Wie reagierte die ganze Familie auf die neue Situation in Europa? Theoretisch orientieren wir uns an folgenden Forschungsfeldern: Migrationsforschung, Biografisches Erinnern, 'Heimatkonstruktionen', Interkulturalität und Transkulturalitätskonzepte, Third Culture Kids. In der Praxis sollen Probleme und Herausforderungen bei Oral History Studien diskutiert werden. Es werden verschiedene Interviewtechniken vorgestellt und auf ihre Durchführbarkeit überprüft, Interviews analysiert und eventuell selbstständig Interviews geführt mit Transkription, Analyse und Interpretation. Ein Besuch des Archivs der Basler Mission (mission 21) – sowie das Gespräch mit einer Zeitzeugin wird angeboten. |
Lernziele | Einführung in oral history, Transkription, Analyse und Interpretation von Interviews, Arbeit im Archiv. Eventuell selbst Interviews führen. |
Literatur | Wird im Seminar bekannt gegeben. |
Teilnahmevoraussetzungen | Grundstudium abgeschlossen. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen. Wer in der ersten Sitzung unentschuldigt fehlt, kann die Lehrveranstaltung nicht besuchen. Pro Lehrveranstaltung mit zwei Semesterwochenstunden sind maximal zwei entschuldigte Absenzen möglich. Siehe Merkblatt zum Umgang mit Absenzen und Sonderregelungen: https://kulturwissenschaft.philhist.unibas.ch/fileadmin/user_upload/kulturwissenschaft/Dokumente/Studium/Merkblaetter_allgemein/B_absenzen-sonderregelungen_24-01.pdf. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Direkte Anmeldung bei dagmarkonrad@yahoo.de; Belegen über services.unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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14-täglich | Donnerstag | 14.15-18.00 | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Datum | Zeit | Raum |
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Donnerstag 02.10.2025 | 14.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Donnerstag 16.10.2025 | 14.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Donnerstag 30.10.2025 | 14.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Donnerstag 13.11.2025 | 14.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Donnerstag 27.11.2025 | 14.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Donnerstag 11.12.2025 | 14.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum 207 |
Module |
Modul: Fields: Media and Imagination (Master Studiengang: African Studies) Modul: Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Migration, Mobility and Transnationalism (Master Studiengang: Changing Societies: Migration – Conflicts – Resources ) Modul: Research Lab Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Theorien der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Theorien und Methodologien der Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) Vertiefungsmodul Global Europe: Arbeit, Migration und Gesellschaft (Masterstudium: European Global Studies) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Regelmässige und aktive Teilnahme. Erbringen der Leistungen im vereinbarten Zeitrahmen. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie |