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Semester | Herbstsemester 2025 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Lea Portmann (lea.portmann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Ein zentrales Prinzip liberaler westlicher Demokratien besteht darin, dass sich Bürger:innen, unabhängig ihrer gesellschaftlichen Gruppenzugehörigkeit, gleichberechtigt an der Politik beteiligen können. Dennoch sind gesellschaftlich benachteiligte Gruppen – wie ethnische Minderheiten, Menschen mit Migrationserfahrung, geschlechtliche und sexuelle Minderheiten sowie Menschen mit Behinderung – in der Politik stark untervertreten. Diese Gruppen stehen im Fokus des Kurses. Im Kurs erörtern wir zuerst die Bedeutung politischer Inklusion für die Demokratie. Warum ist die politische Inklusion diverser gesellschaftlicher Gruppen aus demokratietheoretischer Sicht wichtig? Welche demokratischen Prinzipien werden durch die Exklusion von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen tangiert? Wir betrachten anschliessend die Vertretung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in der Politik und besprechen Gründe für die Exklusion benachteiligter Gruppen. Wie präsent sind benachteiligte Gruppen in politischen Gremien? Welche sind besonders stark untervertreten? Über welche Beteiligungsformen sind Personen dieser gesellschaftlichen Gruppen politisch aktiv? Welche Rolle spielen Faktoren wie Diskriminierung, fehlende Netzwerke oder geringeres politisches Interesse? Inwiefern beeinflussen politische Institutionen – das Wahlsystem, der Föderalismus oder Parteiensysteme – die politische Inklusion? Dabei fokussieren wir in den verschiedenen Seminarsitzungen jeweils auf eine spezifische unterrepräsentierte Minderheit. Der erfolgreiche Abschluss des Kurses „Einführung in die quantitativen Methoden” und der Besuch des R-Tutorats sind eine Voraussetzung. Der Kurs ist auf maximal 25 Teilnehmer:innen beschränkt. Bei Überbuchung haben Studierende der Soziologie und Politikwissenschaft Vorrang. |
Lernziele | Mit Abschluss des Seminars sollten die Studierenden folgende Ziele erreichen: • Die Situation von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen beim Zugang zur Politik beleuchten und miteinander vergleichen können. • Gründe und Einflussfaktoren für die Exklusion gesellschaftlicher Gruppen von der Politik kennen und auf unterschiedliche Kontexte anwenden können. • Methodische Herangehensweisen zur Untersuchung der politischen In- bzw. Exklusion von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen kritisch beleuchten vermögen. |
Literatur | • Bos, Angela L., Jill S. Greenlee, Mirya R. Holman, Zoe M. Oxley, and J. Celeste Lay. 2022. “This one’s for the boys: How gendered political socialization limits girls’ political ambition and interest.” American Political Science Review 116(2): 484–501. • Evans, Elizabeth. 2016. “Diversity Matters: Intersectionality and Women’s Representation in the USA and UK.” Parliamentary Affairs 69: 569–585. • Magni, Gabriele, and Andrew Reynolds. 2021. “Voter preferences and the political underrepresentation of minority groups: Lesbian, gay, and transgender candidates in advanced democracies.” The Journal of Politics 83(4): 1199–1215. • Murray, Rainbow. 2014. “Quotas for men: Reframing gender quotas as a means of improving representation for all.” American Political Science Review 108(3): 520–532. • Pitkin, Fenichel Hanna. 1967. “The Concept of Representation.” University of California Press. • Reher, Stefanie. 2021. “How do voters perceive disabled candidates?” Frontiers in Political Science 2: 634432. • Reilly, Benjamin. 2012. “Institutional design for diverse democracies: consociationalism, centripetalism and communalism compared.” European Political Science 11: 259-70. • Sigman, Rachel und Staffan I. Lindberg. “Democracy for all: Conceptualizing and measuring Egalitarian Democracy. Political Science Research and Methods 7(3): 595–612. |
Bemerkungen | Die Veranstaltung startet in der zweiten Woche der Vorlesungszeit ab dem 25.09.2025 Alle Seminare im Fach Politikwissenschaft werden benotet. Notenskala 6.0 bis 1.0, wobei 4.0 genügend (Bestanden) ist. Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre beschränkt. Bei Überbuchung haben Studierende der Politikwissenschaft Vorrang. Selektion nach Belegungsdatum. |
Teilnahmevoraussetzungen | Der erfolgreiche Abschluss des Kurses „Einführung in die quantitativen Methoden“ und der Besuch des R-Tutorats ist eine Voraussetzung. Der Kurs ist auf maximal 25 Teilnehmer:innen beschränkt. Bei Überbuchung haben Studierende der Soziologie und Politikwissenschaft Vorrang. Alle Seminare im Fach Politikwissenschaft werden benotet. Notenskala 6.0 bis 1.0, wobei 4.0 genügend (Bestanden) ist. Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre beschränkt. Bei Überbuchung haben Studierende der Politikwissenschaft Vorrang. Selektion nach Belegungsdatum. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Veranstaltung startet in der zweiten Woche der Vorlesungszeit, ab dem 25.09.2025 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Donnerstag | 12.15-13.45 | Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004 |
Module |
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft) Modul: Regionaler Fokus B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft) Modul: Vertiefung Politikwissenschaft B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Der Kurs lebt von einer aktiven Beteiligung der Teilnehmer:innen. Es ist deswegen eine Voraussetzung, dass die Studierenden die Pflichtlektüre gelesen haben und sich an den Diskussionen beteiligen. In jeder Seminarstunde findet abwechselnd entweder eine Anwendungsübung oder ein Vortrag der Studierenden statt. Der Vortrag und eine Übung werden als Leistungsnachweis bewertet und fliessen gleich gewichtet in die Schlussnote ein. Der Leistungsnachweis ergibt sich somit aus dem Durchschnitt zweier Noten, die für die Qualität (1) des Vortrags (Gruppenarbeit) und (2) einer festgelegten Übung (Einzelarbeit) vergeben werden. Assessment Details Vortrag: In einer Gruppenarbeit entwickeln Sie eine vertiefende Forschungsfrage zum Thema der Seminarsitzung. Die Forschungsfrage beleuchten Sie im Vortrag basierend auf ausgewählter wissenschaftlicher Literatur und anhand von realpolitischen Beispielen. Dazu ziehen Sie zusätzliche Literatur (weitere empfohlene Literatur aus dem Syllabus und/oder eigenständig recherchierte Texte) bei. Spätestens eine Woche vor dem Vortrag sollten Sie die Fragestellung und die wissenschaftliche Literatur für den Vortrag mit mir besprechen. Der Vortrag (inkl. Diskussionsleitung) trägt 50 Prozent zur Gesamtnote bei. Übung: Jede zweite Woche findet eine Anwendungsübung statt. Eine festgelegte Übung geben Sie in Einzelarbeit zur Bewertung ab. In der notenpflichtigen Übung verfassen Sie einen Policy Brief basierend auf den Seminarinhalten. Im Seminar betrachten wir den Zweck, Aufbau und Stil eines Policy Briefs. Die notenpflichtige Übung entwickeln Sie nach der Seminarstunde eigenständig weiter. Die Übung zählt 50 Prozent für die Gesamtnote. Studierende können zusätzlich eine Seminararbeit verfassen. Für diese erhalten Sie unabhängig von der Seminarnote eine Bewertung. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | 1-6 0,5 |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Politikwissenschaft |