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Semester | Herbstsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Caroline Arni (caroline.arni@unibas.ch)
Ralph Ubl (ralph.ubl@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Als «Familienroman» bezeichnet Sigmund Freud in einer Schrift von 1909 jene Tagträume und Phantasien, in denen die individuelle Familiengeschichte unter dem Einfluss unbewusster Wünsche neu erfunden wird. Lynn Hunt greift diesen psychoanalytischen Begriff in ihrem viel beachteten Buch The Family Romance of the French Revolution (1992) auf, um die Umwertung von Verwandtschaftsbeziehungen als bestimmendes Merkmal des politischen Imaginären um 1800 herauszuarbeiten: die Überwindung der väterlichen Autorität durch die egalitäre Gemeinschaft von Brüdern und den mit der «fraternité» einhergehenden Ausschluss von Müttern und Schwestern. In dieser Perspektive erscheint das 19. Jahrhundert von der Wiederkehr patriarchaler Figuren bzw. dem Leiden an deren Verlust, aber auch von Gegenmodellen einer matrilinearen Ordnung und nicht zuletzt der Radikalisierung des egalitären Anspruchs als umfassende Geschwisterlichkeit geprägt. Das Seminar wird untersuchen, unter welchen theoretischen, sozialen und ästhetischen Bedingungen die Familie im 19. Jahrhundert als Struktur verstanden wurde, die derart unterschiedliche und konfligierende Deutungen des Sozialen erlaubt. Als Untersuchungsmaterial dienen einerseits ausgewählte politische Schriften (insbesondere aus dem frühsozialistischen Feminismus), andererseits Gemälde der französischen Kunst vom Klassizismus bis zur Moderne. Das Ziel des Seminars ist, einen interdisziplinären Zugang zum Wechselverhältnis von sozialen, politischen und künstlerischen Formen zu gewinnen. |
Literatur | • Lynn Hunt, The Family Romance of the French Revolution, Berkeley u. Los Angeles 1992 • Sigmund Freud, Familienroman der Neurotiker, 1909 (Ges. Werke VII, 225-231) • Sigmund Freud, Totem und Tabu, 1913 (Ges. Werke IX) |
Teilnahmevoraussetzungen | Studierende auf Bachelorstufe müssen, um an der Veranstaltung teilnehmen zu dürfen, das Grundstudium abgeschlossen haben. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Belegen über Online Services (services.unibas.ch) notwendig. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Dienstag | 14.15-16.00 | Kunstgeschichte, Seminarraum 1. Stock 131 |
Module |
Modul: Areas: Westeuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Aufbau Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte) Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Moderne / Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte) Modul: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte) Modul: Profil: Bildtheorie und Bildgeschichte (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) Modul: Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kunstgeschichte |