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Semester | Herbstsemester 2025 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Elisio Macamo (elisio.macamo@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Geschmack gilt im Alltag oft als reine Privatsache – „über Geschmack lässt sich nicht streiten“. Die Soziologie zeigt jedoch, dass Geschmacksurteile tief in soziale Strukturen eingebettet sind. Sie dienen der Abgrenzung, markieren Zugehörigkeit und spiegeln Machtverhältnisse wider. Klassische Theorien (Simmel, Veblen, Bourdieu) haben Geschmack als Form sozialer Distinktion beschrieben. Neuere Ansätze untersuchen, wie sich Geschmack unter den Bedingungen von Globalisierung, Digitalisierung und kultureller Hybridität verändert. Das Seminar erweitert diesen Blick um afrikanische Kontexte: Musik, Mode und Esskultur in afrikanischen Städten zeigen, wie Geschmack als Aushandlung von Moderne, Tradition, Kolonialerbe und Globalisierung fungiert. Zudem wird thematisiert, wie Geschmacksurteile als subtile Codes für Rassismus, Homophobie oder soziale Exklusion wirken – und wie marginalisierte Gruppen durch „Gegen-Geschmack“ Widerstand und Selbstbehauptung entwickeln. |
Lernziele | Die Studierenden sollen: • zentrale Theorien zur Soziologie des Geschmacks (Simmel, Veblen, Bourdieu, Lamont, Peterson, Bennett u. a.) kennenlernen und kritisch diskutieren. • verstehen, wie Geschmacksurteile soziale Unterschiede, Macht und Distinktion reproduzieren. • die Bedeutung von Geschmack in afrikanischen Kontexten (Essen, Mode, Musik) reflektieren und globale Perspektiven entwickeln. • erkennen, wie Geschmack auch mit Diskriminierung (Rassismus, Homophobie) und sozialem Ausschluss verflochten ist. • kleine empirische Übungen durchführen, um theoretische Konzepte mit eigenen Beobachtungen zu verbinden. • analytische, kritische und kreative Kompetenzen im Umgang mit Kultursoziologie vertiefen. |
Literatur | Inhalte (Auswahl): Klassische Grundlagen: Mode (Simmel), Statuskonsum (Veblen) Bourdieu: Habitus, kulturelles Kapital, Distinktion Erweiterungen: Moral (Lamont), Omnivore-Elite (Peterson), neue Klassendifferenzen (Bennett/Savage) Essen und nationale Küchen (Fischler, Goody, Ferguson, Wooten) Afrikanische Perspektiven: Popmusik, Mode, Esskultur, Globalisierung (Comaroff & Comaroff, Mbembe, Barber, Weiss, Hansen) Digitale Kultur und neue Eliten (Beer, Currid-Halkett) Geschmack, Rassismus und Homophobie: Ausschluss und Widerstand (hooks, Ahmed, Gilroy) |
Bemerkungen | Wöchentliche Sitzungen mit Textlektüre, Kurzinputs und Diskussion. Kreative Diskussionsmodule (Analyse von Musikvideos, Modebildern, Foodblogs). Mini-Forschungsaufgaben (Interviews, Social-Media-Beobachtungen, Vergleichsstudien). Gemeinsame Abschlussdiskussion: Gibt es eine globale Soziologie des Geschmacks? |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Donnerstag | 10.15-12.00 | Soziologie, Hörsaal 215 |
Datum | Zeit | Raum |
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Donnerstag 18.09.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 25.09.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 02.10.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 09.10.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 16.10.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 23.10.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 30.10.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 06.11.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 13.11.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 20.11.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 27.11.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 04.12.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 11.12.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Donnerstag 18.12.2025 | 10.15-12.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Module |
Modul: Soziologische Theorie BA (Bachelor Studienfach: Soziologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Analyse eines Beispiels von Geschmack in Musik, Mode oder Esskultur oder drei schriftliche Reaktionen auf Texte. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |