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77508-01 - Studio: Träume in der skandinavischen Literatur (10 KP)

Semester Herbstsemester 2025
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Madita Knöpfle (m.knoepfle@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt

Das Studio, das gemeinsam mit der Universität Zürich angeboten wird, besteht aus einem mediävistischen und einem neuskandinavistischen Seminar, die beide eng miteinander verzahnt sind.

Neben der Lektüre und Diskussion verschiedener Texte werden wir in dieser Lehrveranstaltung gemeinsam eine kleine Ausstellung zum Thema «Träume in der skandinavischen Literatur» kuratieren.



[1] In dem mediävistischen Seminar beschäftigen wir uns mit Träumen und Visionen in der skandinavischen Literatur vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit. Anhand von eddischer Dichtung (z.B. Baldrs draumar, Guðrúnarkviða hin forna), Balladen (Draumkvedet, Orm Ungersvends Fadermord, Møens Morgendrømme), Sagas (Njáls saga, Sverris saga, Drauma-Jóns saga, Eireks saga viðförla) oder Visionsliteratur (Birgitta von Schweden, Sólarljóð) werden wir untersuchen, welche Funktionen Träume und Visionen in den unterschiedlichen Textgattungen einnehmen. Wir werden uns mit verschiedenen theoretischen Zugriffen aus der Kulturwissenschaft, Philosophie, Narratologie und auch aus der psychoanalytischen Literaturwissenschaft vertraut machen und lernen, Träume und Visionen als literarisches Phänomen zu analysieren und in einen grösseren historischen und kulturellen Kontext zu setzen



[2] Im neuskandinavistischen Seminar beschäftigen wir uns mit den Wechselwirkungen zwischen Traumästhetik und kultur- und wissensgeschichtlichen Perspektiven auf den Traum mit Blick auf die jüngere Literatur.



Im Zuge des Interesses für das Unterbewusste um die Jahrhundertwende fragte nicht nur die Psychoanalyse nach dem Wissen des Traums (Sigmund Freud), sondern auch die Literatur suchte nach Techniken, um «die unzusammenhängende, doch scheinbar logische Form des Traumes nachzubilden». So leitete Strindberg 1902 sein formal innovatives Stück Ett drömspel ein und ergänzte: «Alles kann geschehen, alles ist möglich und wahrscheinlich. Zeit und Raum existieren nicht». Doch übten die unbeherrschbaren Träume schon immer eine solche Faszination aus, dass sich Philosophie, Wissenschaft, Literatur und Kunst mit ihren Wirkungsweisen auseinandersetzten und einen reichen Fundus an Motiven, Symbolen und Stoffen entwickelten. Der Traum wird so zum Ausdruck menschlicher Abgründe, zur poetischen Selbstreflexion, zum Erinnerungsmedium und zum utopischen Sehnsuchtsort. Ausgehend von Traumdarstellungen in skandinavischer Literatur, Film und Graphic Novel (u.a. August Strindberg, Ingmar Bergman, Selma Lagerlöf, H.C. Andersen, Karen Blixen, Edith Hammar) erarbeiten wir im Dialog mit zeitgenössischen kulturwissenschaftlichen, psychoanalytischen und philosophischen Konzepten, welche Funktionen der Traum als Motiv und Erzähltechnik erfüllt.
Lernziele Die Studierenden sind mit aktuellen theoretischen und methodischen Ansätzen der kulturwissenschaftlichen Forschung vertraut. Sie sind in der Lage, diese kritisch zu reflektieren, forschungsgeschichtlich zu verorten und auf einen ausgewählten Themenbereich der Skandinavistik zu übertragen. Sie können Fachinhalte an ein Fachpublikum vermitteln.
Literatur Einschlägige Primär- und Sekundärliteratur wird zu Kursbeginn auf OLAT zur Verfügung gestellt.
Bemerkungen Die beiden Lehrveranstaltungen im Modul verwenden Elemente des blended learning und finden standortübergreifend mit Studierenden in Basel und Zürich statt. Am Modul interessierte Studierende kontaktieren diesbezüglich bitte frühzeitig (bis Ende August) die Dozierenden (Madita Knöpfle und/oder Patrizia Huber).

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Forschung und Forschungsvermittlung Skandinavistik (Master Studienfach: Nordistik)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Nordistik

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