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77978-01 - Seminar: Alternativ- und Schulmedizin. Eine Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Heilens (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2026
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Peter-Paul Bänziger (p.baenziger@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Globuli und Kräutertee oder Ibuprofen und Vitamin C? Alternativ- und Schulmedizin, so scheint es, stehen einander diametral gegenüber. Während die eine Seite auf »traditionelles« Wissen schwört und etwa Impfungen als Gesundheitsrisiko betrachtet, setzt die andere auf naturwissenschaftliche »Evidenz« und hält alle anderen Ansätze für nutzlos oder gar schädlich. Im Seminar widmen wird uns der Geschichte dieser Gegenüberstellung. In den gegenseitigen Abgrenzungen, so die Ausgangsthese, entwickelten überhaupt erst spezifische alternativ- und schulmedizinische Vorstellungen über Körper, Gesundheit und Krankheit. Aus sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive fragen wir dabei immer auch danach, welche (sozialen, ökonomischen) Ressourcen den Akteur:innen zur Verfügung standen und welche Interessen sie verfolgten.

In einem ersten Schritt beschäftigen wir uns mit der Herausbildung der heutigen Schulmedizin, die in den vergangenen gut 200 Jahren einen umfassenden Prozess der Professionalisierung und Akademisierung erlebte. Anschliessend gehen wir der Geschichte wichtiger alternativmedizinischer Ansätze nach, vom Aufkommen der Homöopathie um 1800 über den Aufschwung der Naturheilkunde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Globalisierung der chinesischen Medizin um die Mitte des 20. Jahrhunderts bis zum New Age-Denken der vergangenen Jahrzehnte. Dies erlaubt es uns, in einem dritten Schritt das sich wandelnde Verhältnis zwischen Alternativ- und Schulmedizin in den Blick zu nehmen. Trotz teilweise heftiger Konflikte, so zeigt sich, gab es immer wieder Annäherungen und gar Komplementaritäten. Während etwa Homöopath:innen das naturwissenschaftliche Denken nicht komplett ablehnten, kritisierten Allgemeinmediziner:innen die Abgehobenheit der Universitätsmedizin. Globuli und Ibuprofen – das war und ist für viele der medizinische Alltag.
Lernziele Am Beispiel der Geschichte der Alternativ- und der Schulmedizin bietet das Seminar eine Einführung in Ansätze und Fragestellungen einer Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Medizin und Pharmazie seit dem 19. Jahrhundert.
Literatur Robert Jütte: Geschichte der Alternativen Medizin. Von der Volksmedizin zu den unkonventionellen Therapien von heute. München 1996.
Bemerkungen Das Seminar beginnt erst nach der Fasnachtswoche.

 

Teilnahmevoraussetzungen Für Masterstudierende sowie fortgeschrittene Bachelorstudierende der Geschichte mit abgeschlossener Grundstufe (Nachweise: drei Proseminare, drei Proseminararbeiten). Die Teilnehmer:innenzahl ist auf 25 beschränkt. Bei Überbelegung werden Studierende der Geschichte bevorzugt zugelassen.

Neben der Hauptlehrzeit (Mittwoch, 12.15-13.50h) ist die Teilnahme an der Blocksitzung (Mittwoch, 17. Juni 2025, 10.15-17.00h) obligatorisch. Eine Nicht-Teilnahme führt zu einem »fail«. Als Kompensation entfallen einzelne Sitzungen während des Semesters.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Provisorische Anmeldung bis 1. März 2026 via Online Services. Die Teilnahme an der ersten Sitzung vom 4. März 2026 ist obligatorisch.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Mittwoch 12.15-14.00 Departement Geschichte, Seminarraum 1

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Mittwoch 04.03.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 11.03.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 18.03.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 25.03.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 01.04.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 08.04.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 15.04.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 22.04.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 29.04.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 06.05.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 13.05.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 20.05.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 27.05.2026 12.15-14.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Mittwoch 17.06.2026 10.00-17.00 Uhr Departement Geschichte, Seminarraum 1
Module Modul: Areas: Westeuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Aufbau Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte)
Modul: Spezialisierung «Geschichte und Polititsche Bildung» (Masterstudium: Fachdidaktik)
Vertiefungsmodul Global Europe: Global Ageing and Health (Masterstudium: European Global Studies)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Neben der regelmässigen und aktiven Teilnahme soll im Rahmen einer Arbeitsgruppe ein Text (ca. 7 A4-Seiten) zum Thema einer Sitzung verfasst werden (inkl. Quellenrecherche). Seminararbeiten werden parallel zum Seminar vorbereitet und sollen möglichst in den folgenden Semesterferien fertiggestellt werden (spätester Abgabetermin: 31. Januar 2027). Für das Seminar und die Seminararbeit wird die Bereitschaft vorausgesetzt, mit Quellen zu arbeiten und (auch ausserhalb Basels) Archivrecherchen durchzuführen.
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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