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| Semester | Frühjahrsemester 2026 |
| Angebotsmuster | unregelmässig |
| Dozierende | Luca Preite (luca.preite@unibas.ch, BeurteilerIn) |
| Inhalt | Eher unbemerkt von der Bildungswissenschaft und Bildungspolitik positionieren sich private, gewinnorientierte Bildungsanbieter und Institutionen zunehmend als Marktnische in den empirischen Brüchen des meritokratischen Bildungsversprechens. So z.B. wächst in Deutschland der Anteil der Studierenden an nicht-staatlichen Hochschulen; Gleiches lässt sich in der Schweiz im Bereich der privaten Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen beobachten. Dahinter stehen länderübergreifend oftmals die gleichen multinationalen Bildungsunternehmen (z.B. AKAD, Klett Verlag) inklusive Private-Equity-Investmentgesellschaften. Diese Bildungsanbieter stehen nicht nur in Kontrast zu Vorstellungen von Privat(hoch)schulen als Stätten transnationaler Elitereproduktion und sozialer Schließung; mehr noch eröffnen sie eine unmittelbare Bildungs-Verheißung auch für diejenigen, die im öffentlichen (Berufs-)Bildungssystem Benachteiligung und Ausgrenzung erfahren. Denn im Unterschied zu schulischen oder betrieblichen Selektionslogiken des öffentlichen und dualen (Berufs-)Bildungssystems scheinen diese (Hoch)schulen keine notenbasierten Zugangsbeschränkungen oder Bewerbungsverfahren zu kennen. Entscheidend ist einzig, ob das entsprechende Schulgeld bezahlt werden kann – gegebenenfalls auch mittels Ratenzahlung und Verschuldung. Im Seminar befassen wir uns mit diesen aktuellen Tendenzen der Ökonomisierung und Privatisierung in verschiedenen Bildungsbereichen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich bildungsökonomische Perspektiven, neoliberale Steuerungslogiken und privatwirtschaftliche Interessen zunehmend in öffentliche und nationalstaatlich geprägte Bildungssysteme einschreiben – und welche Folgen dies für soziale Gerechtigkeit, Bildungsteilhabe und pädagogische Praxis hat. Neben den eingangs skizzierten pädagogischen Institutionen (Hochschule; Berufsbildung) ist es im Seminar auch denkbar, weitere Entwicklungen und Bereiche mitzuberücksichtigen, wie z.B. die kostenpflichtigen gymnasialen Vorbereitungsprüfungen, die Hausaufgabenhilfe bis hin zur frühkindlichen Bildung. |
| Lernziele | Die Studierenden erkennen, verstehen und analysieren die Entwicklung gewinnorientierter Bildungsinstitutionen sowie die Dynamiken und Auswirkungen von Ökonomisierung und Privatisierung in verschiedenen Bildungsbereichen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Implikationen für Bildungsgerechtigkeit und Bildungsteilhabe. |
| Literatur | Bauer, I., & Landolt, S. (2024). The marketization of a selective school transition in Switzerland. Environment and Planning A: Economy and Space, 56(7), 1968-1984. Carlbaum, S., & Rönnberg, L. (2024). Transforming Nordic early childhood education and care in times of marketisation, privatisation and commercialisation. Education Inquiry, 15(1), 1-10. Falkenberg, K. (2022). Wachstumsmarkt Kita. Zu den Aktivitäten eines schwedischen Bildungskonzerns im deutschen Elementarbereich. In J. Mierendorff, T. Grunau, & T. Höhne (Hrgs.), Der Elementarbereich im Wandel: Prozesse der Ökonomisierung (S. 128-146). Weinheim, Basel: Beltz Juventa. Forsberg, H. (2018). School competition and social stratification in the deregulated upper secondary school market in Stockholm. British Journal of Sociology of Education, 39(6), 891-907. Jones, B. M. A., & Ball, S. J. (Eds.). (2023). Neoliberalism and education. New York: Routledge. Preite, L., Gmür, S., Imboden, J., Fischer, E., & Pfister, N. (2025). Berufsbildung gegen Bezahlung: Beweggründe und Ausgangslagen von Lernenden in der kostenpflichtigen privatschulisch organisierten beruflichen Grundbildung und Berufsmaturität. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 47(1), 44-56. Verger, A., Fontdevila, C., & Zancajo, A. (2017). Multiple paths towards education privatization in a globalizing world: a cultural political economy review. Journal of Education Policy, 32(6), 757-787. Verger, A., Steiner-Khamsi, G., & Lubienski, C. (2017). The emerging global education industry: analysing market-making in education through market sociology. Globalisation, Societies and Education, 15(3), 325-340. |
| Weblink | https://bildungswissenschaften.unibas.ch |
| Teilnahmevoraussetzungen | BA-Abschluss. Immatrikuliert im Masterstudiengang Educational Sciences oder Fachdidaktik bzw. Doktoratsprogramm IBW. Studierende anderer Studiengänge wenden sich bei Interesse bitte zuerst an die Dozierenden. |
| Unterrichtssprache | Deutsch |
| Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
| Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
|---|---|---|---|
| unregelmässig | Siehe Einzeltermine | ||
| Datum | Zeit | Raum |
|---|---|---|
| Mittwoch 18.02.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Mittwoch 11.03.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Mittwoch 25.03.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Mittwoch 08.04.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Mittwoch 22.04.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Mittwoch 06.05.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Mittwoch 20.05.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
| Module |
Modul: Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Fachdidaktik) |
| Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
| Hinweise zur Prüfung | Anwesenheit (80%) - aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung (Vorbereitungstexte sind gelesen, Auf- und Nachbereitungsarbeiten erledigt) - Mündliche Präsentation (Referat) oder schriftliche Arbeit (Paper) |
| An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende |
| Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
| Skala | Pass / Fail |
| Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
| Zuständige Fakultät | Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch |
| Anbietende Organisationseinheit | Institut für Bildungswissenschaften |