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| Semester | Frühjahrsemester 2026 |
| Angebotsmuster | einmalig |
| Dozierende | Thomas Fritz Maier (thomasfritz.maier@unibas.ch, BeurteilerIn) |
| Inhalt | Das Seminar widmet sich der Frage, wie schreibende Frauen in der Transformationsphase zwischen 1985 und 1995 auf die politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche in Jugoslawien und der Sowjetunion reagierten. Im Mittelpunkt steht die Analyse weiblicher Stimmen, die unter den Bedingungen von Glasnost & Perestroika und gesellschaftlicher Liberalisierung in der Sowjetunion oder unter den beginnenden jugoslawischen Zerfallskriegen (Veränderung vs. Zerstörung) neue Ausdrucksformen fanden oder als Autor:innen erstmals sichtbar wurden. Aufbauend auf der Kritik an bestehenden slavischen Literaturgeschichten, die weiterhin deutliche Lücken in Bezug auf Gender und marginalisierte Sprachen aufweisen, zielt das Seminar darauf ab, diese Leerstellen durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion zentraler Texte von Autorinnen aus dieser Zeit zu schliessen. Die belarusische Autorin Svetlana Aleksievič konnte ihre Bücher erstmals 1985 zum Machtantritt Gorbatschews veröffentlichen und in Russland gewannen Schriftstellerinnen-Kollektive wie die „Neuen Amazonen“ an Leserschaft, wohingegen viele kritisch eingestellte Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien politischer Repressionen ausgesetzt waren und in der Emigration schrieben: Slavenka Drakulić, Svetlana Slapšak, Dubravka Ugrešić. Die politisch divergierenden Entwicklungen – von neuer Medienfreiheit und gleichzeitiger Verarmung in der Sowjetunion bis zu den kriegerischen Konflikten im zerfallenden Jugoslawien – werden als Rahmenbedingungen literarischen Schaffens reflektiert, wobei auch Prozesse «neuer Lektüren», etwa von Autorinnen, die bis 1985 nicht in der Sowjetunion gelesen werden konnten, untersucht reflektiert werden. Die Studierenden entwickeln im Verlauf des Seminars eigene Podcastbeiträge, die literaturhistorische Perspektiven mit Fragen der Genderforschung und der Dekolonisierung der Slavistik verbinden. Die Podcast-Werkstatt versteht sich dabei als Raum der kritischen Kanonrevision, der multiperspektivischen Analyse und der kreativen Wissensvermittlung. Die Podcastfolgen werden auf dem Literatur- und Kulturportal novinki.de veröffentlicht (siehe hier: novinki.de/angehoert/) und über Radio Lora ausgestrahlt. |
| Lernziele | Studierende erarbeiten sich innerhalb des Proseminars ein Verständnis der spezifischen Voraussetzungen für die literarische Sichtbarwerdung von Schriftstellerinnen in der späten/ehemaligen Sowjetunion und Jugoslawien. Sie setzen sich aktiv mit Begriffen wie Kanon, literarischem Feld, und Gender auseinander. Sie lernen, Textanalyse und Betrachtung von Kategorien wie z.B. literarischer Perspektive mit Einbezug historischer und gesellschaftlicher Kontexte vorzunehmen. Ausserdem lernen die Studierenden in Podcast- und Drehbuchworkshops mit externen Referent:innen das Arbeiten an zeitgenössischen journalistischen Formaten sowie das Schreiben für ausseruniversitäres Publikum kennen. |
| Teilnahmevoraussetzungen | Für Studierende im Studienfach Osteuropäische Kulturen und im Studiengang Osteuropastudien ist das vorangegangene erfolgreiche Absolvieren der Veranstaltung "Einführung in die Literaturwissenschaft" Teilnahmevoraussetzung. Allgemein sind Deutschkenntnisse auf mindestens Niveau B2 für den Besuch des Kurses vorausgesetzt. |
| Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Anmeldung erfolgt über die Online Services der Universität Basel. |
| Unterrichtssprache | Deutsch |
| Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
| Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
|---|---|---|---|
| unregelmässig | Siehe Einzeltermine | ||
| Datum | Zeit | Raum |
|---|---|---|
| Freitag 20.02.2026 | 16.15-17.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 06.03.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Zürich, -- |
| Freitag 13.03.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Zürich, -- |
| Freitag 20.03.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Zürich, -- |
| Freitag 27.03.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 17.04.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 24.04.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 08.05.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 15.05.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 22.05.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Freitag 29.05.2026 | 16.15-18.45 Uhr | Nadelberg 8, Seminarraum 13 |
| Module |
Modul: Slavische Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Slavische Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) |
| Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
| Hinweise zur Prüfung | Leistungsüberprüfung im Rahmen des Proseminars ist eine Präsentation (je nach Kursgrösse in Gruppen) zu einer der im Kurs behandelten Fallstudien sowie der Besuch und aktive Teilnahme an den Sitzungen bis 24. April. Darüber hinaus können Studierende durch Besuch der Sitzungen im Mai und die Produktion einer etwa 8-10 minütigen Podcastfolge für Novinki weitere drei Kreditpunkte im freien Wahlbereich (via Learning Contract) erwerben. Das Proseminar dient außerdem als Grundlage für die Proseminararbeit im Modul "Slavische Literaturwissenschaft" des Studienfachs Osteuropäische Kulturen und Studiengangs Osteuropastudien. |
| An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
| Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
| Skala | Pass / Fail |
| Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
| Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
| Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Slavistik |