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78117-01 - Übung: Russische Musik als kulturhistorisches Phänomen. Von den Ursprüngen bis Glinka (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2026
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Vadym Rakochi (vadym.rakochi@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Russische Musik als kulturhistorisches Phänomen

Paradoxerweise wird die Vorstellung von der russischen Musikkultur als etwas „Besonderem“ nicht nur von westlichen Musikwissenschaftlern gefördert, die sie häufig den westeuropäischen Traditionen gegenüberstellen, sondern auch von russischen Gelehrten, die behaupten, die russische Musik sei unabhängig vom Westen entstanden und habe sich eigenständig entwickelt. Doch wie stichhaltig sind solche Ansätze? Warum wird die russische Musik als eine eigene künstlerische Linie betrachtet, deren Wurzeln fest im russischen Boden verankert sind? Was liegt im Kern des weit verbreiteten Mythos von der „rätselhaften russischen Seele“? Und wie beeinflusste der Staat die Entwicklung der musikalischen Kunst von der Kiewer Rus’ (11.–14. Jahrhundert) bis zu Michail Glinka, dem „Vater der russischen professionellen Musik“, im 19. Jahrhundert?
Ausgehend vom frühen slawischen Staat der Kiewer Rus’ wird der Kurs die Entstehung und Entwicklung nationaler musikalischer Traditionen nachzeichnen, mit besonderem Augenmerk auf das Glockenläuten, die Folklore und die sakrale Musik. Anschließend werden wir die Musikkultur des Russischen Kaiserreichs sowie die Reformen Peters des Großen betrachten. Wir werden die Bedeutung der Chormusik in der russischen Gesellschaft untersuchen und uns insbesondere auf die geistlichen Konzerte des 18. Jahrhunderts konzentrieren. Der Kurs endet mit einer Auseinandersetzung mit den Werken Michail Glinkas.
Indem wir die übergeordnete historische Logik der russischen Entwicklung betrachten, die Verbindungen zwischen dem musikhistorischen Prozess und der gesellschaftlichen Entwicklung aufzeigen und mehrere musikalische Werke analysieren, wollen wir zentrale russische historische und kulturelle Phänomene erschließen.
Der Unterricht kombiniert Deutsch und Englisch.


Russian music as cultural-historical phenomenon
Paradoxically, the idea of Russian musical culture as something “special” is promoted not only by Western musicologists, who often contrast it with Western European traditions, but also by Russian scholars who maintain that Russian music emerged and developed independently of the West. But how valid are these approaches? Why is Russian music viewed as a separate artistic lineage, with roots firmly planted in Russian soil? What lies at the heart of the widely cultivated myth of the “enigmatic Russian soul”? And how did the state influence the development of musical art from Kievan Rus’ (11th–14th centuries) to Mikhail Glinka, the “father of Russian professional music,” in the 19th century?
Beginning with the early Slavic state of Kievan Rus’, the course will trace the formation and evolution of national musical traditions, with particular attention to bell ringing, folklore, and sacred music. We will then examine the musical culture of the Russian Empire, including the reforms of Peter the Great. We will explore the significance of choral music in Russian society, focusing especially on 18th-century sacred concertos. The course will culminate in an exploration of the works of Mikhail Glinka.
By considering the broader historical logic of Russia’s development, revealing the connections between musical history and social evolution, and analyzing several musical works, we will try to uncover key Russian historical and cultural phenomena.
Teaching combines German and English.


 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Grundlagen der Musikwissenschaft (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Modul: Individuelle wissenschaftliche Vertiefung und musikwissenschaftliche Berufspraxis (Master Studienfach: Musikwissenschaft)
Modul: Kunst in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Modul: Kunst in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen)
Modul: Musikwissenschaftliche Analyse, Notation und Lektüre (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Wahlbereich Bachelor Musikwissenschaft: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Musikwissenschaft

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