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77784-01 - Seminar: Gewaltökonomien - Staat, Markt und ausserstaatliche Akteure (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2026
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Johanna Fröhlich (johanna.froehlich@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Gewalt spielt in der Geschichte moderner Gesellschaften nicht nur als Ausnahmezustand, sondern als strukturierendes Moment von Staatlichkeit und Märkten eine zentrale Rolle. Das Seminar nimmt unter der Überschrift ›Gewaltökonomien – Staat, Markt und außerstaatliche Akteure‹ die Verschränkung von physischer Gewalt, politischer Herrschaft und ökonomischer Akkumulation in den Blick. Anhand klassischer und aktueller Texte aus Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft und Anthropologie werden Konzepte wie Staatsbildung durch Krieg, Gewaltmärkte, ›neue Kriege‹, Schattenökonomien und Privatisierung von Sicherheit diskutiert.
Im Zentrum stehen Konstellationen, in denen nichtstaatliche Akteure – etwa Piraten, Söldner:innen, Warlords, Milizen, mafiöse Organisationen oder private Sicherheitsfirmen – Gewalt als Ressource nutzen und dabei mit staatlichen Institutionen, globalen Märkten und lokalen Gemeinschaften verschränkt sind. Historische Fallstudien aus der Frühen Neuzeit und dem 19. Jahrhundert werden mit Analysen zeitgenössischer Kriege und Konflikte (z. B. Ressourcenkriege, organisierte Kriminalität, Sicherheitsprivatisierung) kombiniert. Das Seminar ist forschungsorientiert angelegt: Die Studierenden arbeiten mit theoretischen Texten und empirischem Material und entwickeln eigene Fragestellungen zu Gewaltökonomien in unterschiedlichen Kontexten.
Lernziele Die Studierenden können zentrale Begriffe der Gewaltforschung (u. a. Staatsgewalt, Gewaltmonopol, Gewaltmärkte, Gewaltökonomien) sicher definieren und anwenden.

Die Studierenden sind in der Lage, unterschiedliche theoretische Ansätze zu Gewaltökonomien zu rekonstruieren und auf das Verhältnis von Staat, Markt und außerstaatlichen Akteur:innen zu beziehen.


In formaler Hinsicht geht es um das Einüben intensiver Textarbeit an komplexen Texten und das Verfassen kurzer präziser eigener Texte.
Literatur Tilly, Charles (1985): ›War Making and State Making as Organized Crime‹. In: Peter B. Evans, Dietrich Rueschemeyer, Theda Skocpol (Hg.): Bringing the State Back In. Cambridge: Cambridge University Press.
Elwert, Georg (1997): ›Gewaltmärkte. Beobachtungen zur Zweckrationalität der Gewalt‹. In: Trutz von Trotha (Hg.): Soziologie der Gewalt (KZfSS Sonderheft 37). Opladen: Westdeutscher Verlag.
Graeber, David (2011): Debt: the first 5,000 years. Brooklyn (N.Y.): Melville house.

Weitere Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben
Bemerkungen Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Studierende begrenzt. Bei Überbelegung des Seminars wird in der Einführungssitzung entschieden, wer an der Veranstaltung teilnehmen kann.

 

Teilnahmevoraussetzungen
Das Seminar ist sehr leseintensiv und setzt die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit auch komplexeren theoretischen Texten voraus.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Dienstag 16.15-18.00 Kollegienhaus, Seminarraum 105

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Dienstag 17.02.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 24.02.2026 16.15-18.00 Uhr Fasnachtsferien
Dienstag 03.03.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 10.03.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 17.03.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 24.03.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 31.03.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 07.04.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 14.04.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 21.04.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 28.04.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 05.05.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 12.05.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 19.05.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Dienstag 26.05.2026 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Seminarraum 105
Module Modul: Conflicts and Peacebuilding (Master Studiengang: Changing Societies: Migration – Conflicts – Resources )
Modul: Ungleichheit, Konflikt, Kultur (Master Studienfach: Soziologie)
Vertiefungsmodul Global Europe: Friedens- und Konfliktforschung (Masterstudium: European Global Studies)
Vertiefungsmodul Global Europe: Handel und Unternehmen in der Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies)
Vertiefungsmodul Global Europe: Staatlichkeit, Entwicklung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Portfolio
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Soziologie

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