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78185-01 - Seminar: Poetische Sprachreflexion 1600-1800 (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2026
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jodok Trösch (jodok.troesch@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Im Jahr 1511 veröffentlichte der italienische Humanist Andrea Guarna einen Text, in dem geschildert wird, wie sich die Welt der Grammatik allegorisches Kriegsfeld verwandelt: Zwischen Nomen, Verbum und ihren jeweiligen Anhängern entbrennt ein Bürgerkrieg, der die Unregelmäßigkeiten der lateinischen Grammatik hervorbringt.
Der europaweite Erfolg dieses Werks führte zu zahlreichen Adaptionen. Mit Justus Georg Schottels Horrendum Bellum Grammaticale (1673) erreichte diese Form der Sprachallegorie auch den deutschen Sprachraum und prägte dort in humoristisch zugespitzter Weise die Debatte über Norm und Struktur der deutschen Sprache.
Durch den Einsatz der Personifikation werden abstrakte Elemente des Sprachsystems als handelnde Figuren inszeniert, wodurch sich ein literarischer Reflexionsraum eröffnet, in dem Sprachtheorie nicht nur argumentativ, sondern auch narrativ entfaltet wird. So eröffnet sich ein literarischer Raum, in dem sprachtheoretische Überlegungen nicht trocken-abstrakt, sondern erzählerisch zugespitzt verhandelt werden.
Das Seminar widmet sich Texten aus der Zeit vor 1800, in denen Sprachreflexion nicht allein theoretisch betrieben, sondern zum Gegenstand literarischer Gestaltung wird. Diese Perspektive ermöglicht einen spannenden Einblick in das Sprachdenken und die spekulativen Sprachtheorien der europäischen Vormoderne – einer Epoche, in der die Linguistik als moderne wissenschaftliche Disziplin erst in Umrissen erkennbar ist.
Auf Grundlage der gemeinsamen Lektüre wenig bekannter, aber unbedingt lesenswerter literarischer und sprachtheoretischer Texte führt das Seminar in eigenständiges literatur- und kulturwissenschaftliches Arbeiten ein und lädt dazu ein, historische Sprachmodelle mit Neugier, kritischem Blick und Forschungsfreude zu erkunden.
Literatur Andrea Guarnas Bellum Grammaticale. Hg. von Wibke E. Harnischmacher. Trier 2013.
Johann Justus Schottelius: Der Schreckliche Sprachkrieg. Horrendum Bellum Grammaticale Teutonum antiquissimorum. Leipzig 1991.
Jürgen Trabant: Europäisches Sprachdenken. München 2006.
Friedrich Kittler: Die Stehende Sprache. Zur Aktualität von Schottels Horrendum Bellum grammaticale.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Mittwoch 08.00-10.00 Deutsches Seminar, Seminarraum 3

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Mittwoch 18.02.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 25.02.2026 08.00-10.00 Uhr Fasnachtsferien
Mittwoch 04.03.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 11.03.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 18.03.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 25.03.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 01.04.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 08.04.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 15.04.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 22.04.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 29.04.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 06.05.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 13.05.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 20.05.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Mittwoch 27.05.2026 08.00-10.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Module Modul: Aufbaustudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Schwerpunkt vor 1850 (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelorstudium - Philosophisch-Historische Fakultät)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Masterstudium - Philosophisch-Historische Fakultät)
Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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