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18538-01 - Seminar: Die Idee der Kritik. Ihre ästhetischen und hermeneutischen Grundlagen (3 KP)

Semester Herbstsemester 2007
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Gottfried Boehm (gottfried.boehm@unibas.ch, BeurteilerIn)
Günter Figal (guenter.figal@philosophie.uni-freiburg.de)
Inhalt «Kritik» ist ein Begriff, der zunächst eine ethisch-praktische Rationalität, später generell die rationale Unterscheidungsfähigkeit bezeichnet. In der Neuzeit wird diese nicht zuletzt für die Rationalität selbst geltend gemacht, so daß der Begriff eine methodologische Bedeutung kommt; Kritik ist die Fähigkeit, verschiedene Arten des Urteilens zu beurteilen. Kritik ist, anders gesagt, eine unterscheidende und wertende Reflexionsrationalität. Ihr ist etwas vorgegeben, das sie in dieser Vorgegebenheit hinnimmt. Kritik ist weder Begründung von Rationalität noch ein durch Hypothesen geleitetes wissenschaftliches Denken, das einen Sachbereich originär erschliessen will. Sie hält sich in einem bereits erschlossenen Sachbereich und findet ihre Wirkungsmöglichkeiten in diesem.

Das macht den Begriff der Kritik geeignet dafür, nach der Entwicklung von Rationalität in Zusammenhängen zu fragen, die nicht im engeren Sinne rational oder zumindest nicht rational begründet sind. Ästhetische Rationalität kann sich deshalb als Kritik ausbilden. Sie wäre zu verstehen als eine Rationalität, die im Bereich der sinnlichen Erfahrung ansetzt und Möglichkeiten, die im sinnlichen Unterscheidungsvermögen bereits liegen, als solche ergreift und begrifflich artikuliert. Ähnlich verhält es sich im Hinblick auf das hermeneutische Verfahren der Interpretation. Interpretation gewinnt ihre begriffliche Prägnanz durch Unterscheidung. Die philologische Kritik ist nur eine mögliche Ausprägung dieser hermeneutischen Rationalität, das grosse Feld der Kunstkritik eine andere.

Das Seminar könnte in drei Teile gegliedert sein: 1. wäre dem Begriff der Kritik selbst nachzugehen. 2. wäre nach dem Verhältnis von ästhetischer Erfahrung und Kritik (Kunstkritik), 3. nach dem von Interpretation und Kritik zu fragen. Der leitende Gesichtspunkt könnte der nach einer nicht praktisch gegründeten, aber auch nicht wissenschaftlichen Rationalität sein.
Literatur Textbasis: Aristoteles, Kant, Schleiermacher, Ricoeur

 

Teilnahmevoraussetzungen Fortgeschrittenes Studium der Kunstgeschichte
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Voranmeldung notwendig bei: gottfried.boehm@unibas.ch oder guenter.figal@philosophie.uni-freiburg.de
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Regelmässige und aktive Teilnahme
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Kunsthistorisches Seminar

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