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19483-01 - Proseminar: Die Anormalen: Zur Psychopathologie der Religion im 19. und 20. Jahrhundert (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2008
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Stephanie Gripentrog (stephanie.gripentrog@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Besessenheit, Trance, Ekstase, sogenannte mystische Erfahrungen oder Visionen – diese und ähnliche Phänomene sind Teil religiösen Erlebens und Verhaltens und werden als solche im Kontext religiöser Weltdeutungen erlebt, erzeugt und gedeutet.
Allerdings besitzen nicht die Religionen allein die Deutungsmacht über derartige Phänomene – sie teilen sich das Feld mit anderen Instanzen wie der Psychologie, der Psychiatrie, der Parapsychologie und der Medizin, die ebenfalls den Anspruch auf Deutungskompetenz erheben. Das Spektrum, in das die verschiedenen Instanzen die besagten Phänomene dabei einordnen, reicht von „Genialität“ über „Abweichung von der Norm“ bis hin zum „Pathologischen“ oder auch „Paranormalen“. Offenkundig ist also, dass keine Einigkeit über die Zuordnung solcher aussergewöhnlichen Erscheinungen besteht und die Grenzen zwischen „normal“, „abnorm“, „paranormal“ oder „pathologisch“ immer wieder und immer noch gerade im Falle der Religion fliessend und folglich umstritten sind.
Das Seminar widmet sich deswegen anhand von Beispielen den religiösen, (para-)psychologischen, psychiatrischen und medizinischen Ansätzen der sogenannten „religionspsychopathologischen“ Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, die in ganz unterschiedlicher Weise mit dem Begriffspaar „normal“ – „anormal“ umgeht und es auf religiöse Phänomene anzuwenden versucht. Ausserdem sollen der jeweilige historische und geistesgeschichtliche Kontext, die Argumentationslinien und die Folgen dieses Diskurses für die beschriebenen Phänomene herausgearbeitet werden. Dieser ist für die Religionswissenschaft auch deswegen von Bedeutung, weil der Religionsbegriff bei der Frage nach den abnormen/pathologischen Formen der Religion meistens mit verhandelt wird. Das macht diesen Diskurs insgesamt zu einem Teil der Geschichte des Religionsbegriffs in Europa und damit auch zu einem Teil der Europäischen Religionsgeschichte.
Literatur Etzel Cardeña, Steven J. Lynn, Stanley Krippner (Hg.): Varieties of Anomalous Experience: Examining the Scientific Evidence, Washington 2000.
David H. Wulff: Psychology of Religion. Classic and Contemporary, 2. Aufl., New York 1997.

 

Teilnahmevoraussetzungen Grundkurs Religionswissenschaft.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie)
Modul Transformationsprozesse und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul Transformationsprozesse und Religionstheorie (Bachelorstudium an der Philosophisch-Historischen Fakultät)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Regelmäßige Teilnahme, Referat und – wenn erwünscht – Proseminararbeit.
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Theologische Fakultät

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