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Semester | Frühjahrsemester 2008 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Anton F.H. Bierl (a.bierl@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Der an das Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. zu datierende Text stellt eine 'innere' Reise durch die idyllische Hirtenwelt Griechenlands dar. Auf der Insel Lesbos ist die Liebesgeschichte zweier junger idealer Menschen angesiedelt. Mit psychologischem Feingefühl wird geschildert, wie die unerfahrenen Heranwachsenden die körperliche Liebe im Ablauf der Jahreszeiten Schritt für Schritt für sich entdecken. Der Leser wird in das Reich seelischer Konflikte Jugendlicher geführt, die durch Belehrung und nach vielen Frustrationen und Abenteuern schließlich zur sexuellen Erfüllung gelangen und das wichtige Übergangsstadium der Pubertät zwischen Kindheit und Erwachsensein durchleben. Der Roman besitzt ein reges Nachleben in Kunst und Literatur. Goethe hat diese erotische Entdeckungsreise besonders geschätzt und empfiehlt, das Werk "alle Jahre einmal zu lesen, um immer wieder daran zu lernen und den Eindruck seiner großen Schönheit aufs neue zu empfinden." - Bedeutend ist Goethes glänzende Charakterisierung: "Es ist darin der helleste Tag Und keine Spur von trüben Tagen, von Nebel, Wolken und Feuchtigkeit, sondern immer der blaueste, reinste Himmel, die anmutigste Luft und ein beständig trockener Boden, so daß man sich überall nackend hinlegen möchte." (zu Eckermann: 9., 18. und 20. März 1831). Andere wie Erwin Rohde (1876) fühlten sich von der nahezu als "Pornographie" empfundenen Erzählstrategie abgestossen. Neben der textnahen Interpretation, soll auch der Vergleich zu anderen griechischen Romanen, die Intertextualität zu sämtlichen Gattungen der griechischen Literatur, insbesondere zu Theokrits Idyllen, der religiöse Bezug zu Dionysos und Mysterienritualen und viele andere sozio-kulturelle Phänomene der Abfassungszeit stehen. Das Seminar bietet dabei gleichzeitig eine Einführung in den Roman unter neuen methodischen Gesichtspunkten. Vor allem spielt die Anwendung moderner Literaturtheorie eine grosse Rolle. |
Lernziele | - philologische und historisch-kritische Lektüre des Texts - Interpretation nach literaturgeschichtlichen und -theoretischen Gesichtspunkten - Vertrautwerden mit dem Phänomen der Intertextualität - Einsicht in kulturwissenschaftliche Textschichten - Vertrautwerden mit wichtigen Forschungsproblemen |
Literatur | Textgrundlage: M. D. Reeve, Longus. Daphnis et Chloe, Leipzig 1986 (1982, 1994) einführende Literatur zum Roman: N. Holzberg, Der antike Roman, München/Zürich 2006 zu Longos: R. L. Hunter, A Study of Daphnis and Chloe, Cambridge 1983 G. Rohde, Longus und die Bukolik, Rheinisches Museum 86, 1937, 23-49 H. H. O. Chalk, Eros and the Lesbian Pastorals of Longos, JHS 80, 1960, 32-51 |
Bemerkungen | Das Seminar ist auch besonders für Studierende der Religionswissenschaft (aber nur mit Griechischkenntnissen) geeignet; besonders auch Doktorierenden zum Besuch empfohlen. Auch geeignet für die Zertifikate Literatur und Religion: Mythopoetik. Die Vorlesung ist Bestandteil des Zertifikats "Literatur und Religion: Mythopoetik". |
Weblink | http://pages.unibas.ch/klaphil/griech/ho |
Teilnahmevoraussetzungen | möglichst Griechisches Proseminar |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Griechische Literaturwissenschaft & Literaturgeschichte (Master Studienfach: Griechische Philologie) Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft) Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Rhétoriques et cultures (Master Studiengang: Etudes françaises et francophones) Modul Vertiefung & Moderne Anwendung (Master Studienfach: Griechische Philologie) Modul Vertiefung & Moderne Anwendung (Master Studiengang: Altertumswissenschaften (TMA)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | regelmässige und aktive Teilnahme, mehrere Kurzreferate zu einer Textstelle oder zu einem Thema |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Seminar für Klassische Philologie |