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Semester | Herbstsemester 2008 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die einstündige Vorlesung gibt einen historischen und geographischen Kurzüberblick zu den sogenannten Weltreligionen. Religionen allgemein konstituieren Lebens- und Vorstellungswelten. Als mehr oder weniger geschlossene Vorstellungswelten waren Religionen in historischer Perspektive zugleich dafür zuständig, den Gruppen und Gemeinschaften, die ihre soziale Basis bildeten, eine lebbare Welt zu strukturieren. Vor den Weltreligionen, die über die einzelnen sozialen Gruppenbindungen hinweg eine Heilsbotschaft beanspruchten, gab es Religionsausprägungen, die deutlicher an die vorgegebene Sozialstruktur rückgebunden waren. Daher nannte man sie früher im Gegensatz zu den Weltreligionen auch Volksreligionen. Religionen hatten und haben als Weltreligionen aber auch eine soziale Weltbildfunktion: sie entwerfen ein zusammenhängendes Bild der Welt, das diese Welt für die der Heilsgemeinschaft zugehörigen Gläubigen zu einer überschaubaren, vertrauten und lebbaren Welt werden lässt. Solche transsozialen Gebilde namens Weltreligionen traten zunehmend in den unterschiedlichen Gebieten der Welt auf. Einige Autoren wie der Soziologe S. N. Eisenstadt nennen zurückgehend auf den Philosophen Karl Jaspers diese Phase des Auftretens von Weltreligionen eine Achsenzeit der Weltgeschichte. Es gab zuvor eine deutliche Pluralität an unterschiedlichen religiösen Weltverständnissen, die sich beispielsweise in der Symbolik der vielen Götter manifestiert. In der geographisch gesehen einen und zunehmend ökumenischen Welt der Großreiche und der sich globalisierenden Welt ändert sich das. Allmählich haben die Religionen den Anspruch erhoben, dass ihr Heilsanspruch - und damit ihre Religion - und insofern ihre Sicht der Welt die einzig wahre sei. So wurde allmählich aus einer Welt der vielen, nebeneinander bestehenden Religionen eine Welt, auf die einige Religionen gerade angesichts der Vielfalt der anderen Religionen einen absoluten Weltgeltungsanspruch erhoben. Diese neuen Religionen wurden - und können weiterhin heuristisch - als Weltreligionen bezeichnet werden. Neuere Herausforderungen stellen in der zeitgenössischen Religionsgeschichte die säkularen und privatisierten Heilsangebote dar. Die Absolutheitsansprüche der klassischen Weltreligionen - wie des Buddhismus, des Christentums und des Islams - sind also in eine neue Phase der Auseinandersetzung mit der einen Welt getreten. Und es ist die Frage, ob diese Situation zu einem Zeitalter des Dialogs oder des Ausgleichs, so der Philosoph und Wissenssoziologe Max Scheler, wird |
Lernziele | Vor diesem skizzierten Hintergrund wird die Vorlesung die Grundgedanken und hauptsächlichen Vermittlungsmedien wie Schrift, Bild und Ritual der abrahamitischen, der in Indien und in China entstanden Weltreligionen genauso behandeln wie die Frage nach den kontrastiven anderen Formen von Religion (Volksreligionen, Individualreligionen und Zivilreligionen). Die Vorlesung dient als Kurzüberblick zur Religionsgeschichte aus religionswissenschaftlicher Sicht. |
Literatur | Wird während der Vorlesung bekannt gegeben. Als neuere religionswissenschaftliche Einführung zur Anschaffung empfiehlt sich: Hutter, Manfred: Die Weltreligionen, München: C.H. Beck 2005 (Becksche Reihe Wissen) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Compléments de connaissance en histoire, culture et societé (Master Studiengang: Etudes françaises et francophones) Modul Einführung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Sachthematische Fragestellungen der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie) |
Prüfung | Leistungsnachweis |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | eine Wiederholung, Wiederholung zählt |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Theologie |