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Semester | Frühjahrsemester 2009 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Seldwyla, gelegen irgendwo in der Schweiz, ist der Ort des Paradoxes: Vom Namen her ein sonniges Plätzchen, haust doch allenthalben Betrübnis. Das wesentliche Leben wuchert vor lauter Belanglosigkeit. Die Ungerechtigkeit ist nur eine der vielen Tugenden. Der Reichtum besteht vor allem aus Schulden. Es ist immer etwas los, doch nichts geschieht wirklich. Die Leute von Seldwyla ziehen in die Ferne, obwohl sie daheim bleiben. Sie sind immer lustig, weil sie nie Grund dazu haben. Sie denken nicht viel nach, so daß die Katzen Philosophen werden. Sie werden tüchtig, indem sie nichts lernen. Sie reüssieren, um nicht daraus zu machen. Kurz, in Seldwyla läuft alles so, wie es nicht geht. Das aus der blühenden Paradoxierung von Ausnahme und Regel sich entfaltende Weltdorf, das in der Dorfwelt ehedem da war, ist nicht nur ein äußerer, sondern auch ein innerer Ort, und ein ganzes Geflecht von Beziehungen dazu: ein Komplex. Das Seminar analysiert den Seldwyla-Komplex und seine paradoxe Logik aus möglichst vielen Perspektiven, von der nächsten Textnähe bis zum historischen Weitblick, um jeweils das unverrechenbar Literarische herauszuarbeiten. |
Lernziele | Die Studierenden verfügen über gründliche Kenntnisse des Textes und des autorspezifischen sowie historischen Kontextes. Sie können eine methodisch reflektierte Analyse von Text und Kontext unter spezifischen Fragestellungen durchführen, die Resultate im Plenum vermitteln und in geeigneter Form dokumentieren. |
Literatur | Leseausgabe: Gottfried Keller, Die Leute von Seldwyla. Erzählungen, erster (1854) und zweiter (1874) Band, herausgegeben und mit einer Einleitung von Gustav Steiner, Zürich: Diogenes 1993. Textkritische Arbeitsgrundlage: Gottfried Keller, Die Leute von Seldwyla (1856, 1874), in: ders., Sämtliche Werke, Historisch-Kritische Ausgabe (= HKKA), 32 Bände, herausgegeben unter der Leitung von Walter Morgenthaler, Basel/Frankfurt am Main/Zürich: Stroemfeld/Neue Zürcher Zeitung 1997ff., Bde. 4-6. Kommentar-Grundlage: Gottfried Keller, Die Leute von Seldwyla (1856, 1874), in: ders., Sämtliche Werke, sieben Bände, herausgegeben von Thomas Böning u.a., Frankfurt am Main: Deutscher Klassiker Verlag 19851996, Band 4, herausgegeben von Thomas Böning, 1989. |
Bemerkungen | Literatur nach 1850. |
Teilnahmevoraussetzungen | Die Teilnahme an diesem Seminar setzt den erfolgreich absolvierten Besuch der Proseminare voraus (vgl. BA-Wegleitung Deutsche Philologie, Kap. VI.7.). |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über ISIS erforderlich |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Hauptstudium SLA Deutsch (Sek-I-Fach: Deutsch) Hauptstudium SLA Deutsch (Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I) Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Als Leistungsnachweis wird ein Referat mit schriftlich dokumentierten Ergebnissen bewertet. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Deutsches Seminar |