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Semester | Frühjahrsemester 2009 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Sarah Schilliger (sarah.schilliger@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | "Das Private ist politisch!" lautete die Kampfansage der 68er Bewegung gegen die erstarrten patriarchalen Machtverhältnisse. Damit geriet auch die ungleich verteilte Hausarbeit ins Zentrum gesellschaftstheoretischer Diskussion und politischer Praxis. Was sich in den häuslichen vier Wänden abspielt, ist nicht einfach eine Privatangelegenheit, sondern in hohem Masse beeinflusst von den gesellschaftlichen und institutionellen Bedingungen, in denen die Einzelnen leben. Heute deutet die Debatte um die "(Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf" darauf hin, dass die alte "Gretchenfrage" der Frauenbewegung - jene der Organisation und Verteilung der Haus- und Betreuungsarbeit zwischen den Geschlechtern - ungelöst bleibt. Das Ende des bürgerlichen "Hausfrauenmodells" bedeutet bei weitem nicht ein Ende der Haus(frauen)arbeit. Nach einem Rückblick auf die Debatten in den 70er Jahren befassen wir uns mit aktuellen theoretischen Beiträgen und empirischen Studien zur feministischen Ökonomiekritik. Die "Care-Ökonomie" fasst die Ökonomie bereiter als nur die "Marktökonomie" und stellt den Zusammenhang von Produktion und Reproduktion ins Zentrum. Wir diskutieren in der Veranstaltung und im Blockseminar, welche Umbrüche in der gesellschaftlichen Organisation der Care-Arbeit stattfinden und welche Arrangements zwischen Markt, Wohlfahrtsstaat und dem privaten Lebensbereich sich derzeit entwickeln. Neben Texten von feministischen Ökonominnen stützen wir uns auf aktuelle Studien zur "Globalisierung der Hausarbeit" und zur "Ökonomisierung des Sozialen" (Gouvernementalität). |
Lernziele | Das Proseminar bietet eine Einführung in die aktuellen theoretischen Debatten und Problemstellungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Organisation der Care-Arbeit (Care-Ökonomie). Im ersten Teil der Veranstaltung (zweiwöchentlich während des Semesters) sollen die Grundlagen erarbeitet werden für die Teilnahme am Blockseminar anlässlich des internationalen Kongresses "The Political and Social Economy of Care in a Global Context" (18.-20. Juni 2009, Uni Basel). |
Literatur | Feministische Studien (2007): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie. Heft 2, November. Fraser, Nancy (2001): Nach dem Familienlohn. Ein postindustrielles Gedankenexperiment. In: dies. Die halbierte Gerechtigkeit. Schlüsselbegriffe des postindustriellen Sozialstaates. Suhrkamp. S. 67-103. Jürgens, Kerstin (2006): Arbeits- und Lebenskraft. Reproduktion als eigensinnige Grenzziehung. Verlag für Sozialwissenschaften. Perrons, Diane (et al.) (2006): Gender Divisions and Working Time in the New Economy. Changing Patterns of Work, Care and Public Policy in Europe and North America. Razavi, Shahra (2007): The Political and Social Economy of Care in a Development Context. Conceptual Issues, Research Questions and Policy Options. United Nations Research Institute for Social Development (UNRISD), Geneva. |
Bemerkungen | Am Blockseminar ist die Unterrichtssprache Englisch! |
Weblink | Link zur Website des Kongresses folgt |
Teilnahmevoraussetzungen | Bereitschaft zur aktiven Teilnahme und zur Lektüre englischer Texte. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie) Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung) Modul Wirtschaft, Wissen und Kultur (Bachelor Studienfach: Soziologie) Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Mündlicher Diskussionsbeitrag und Veranstaltungsprotokoll. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Soziologie |