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Semester | Herbstsemester 2010 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Performanz und Analytik von Macht und Gewalt lassen sich in den Dramen Schillers und Kleists, so die These, in ein komplementäres Verhältnis setzen: Bei Schiller kommt die physische Gewalt als ein Symptom oder als Konsequenz schlecht gefügter oder gebrauchter Macht zur Erscheinung. Handlung und Reflexion führen von der Symptomatik der Gewalt ins geheime Innere, in die arcana von Politik und Existenz. In Kleists Dramatik bricht die Gewalt aus dem dunklen Innern des Menschen und der menschlichen Gemeinschaft hervor, um die gegebenen Machtverhältnisse in einer Eskalation aufzulösen. − Diese These soll im Seminar mit der Frage nach den Konzeptionen von Macht und Gewalt in einer Auswahl von Dramen untersucht werden. Welches sind die diskurshistorischen Voraussetzungen (Wissenschaft, besonders Anthropologie, Politik) und welches die poetisch-ästhetischen Implikationen? Wie hängt die Inszenierung (Zeigen/Verbergen) von Macht und Gewalt mit deren Begründung bzw. Rechtfertigung zusammen? Vorgesehen sind zunächst Don Carlos (1887) und Maria Stuart (1800) von Schiller und Penthesilea (1808) und Die Hermannsschlacht (1808) von Kleist. |
Lernziele | Die Studierenden analysieren die Dramen im diskurshistorischen Zusammenhang mit dramenspezifischen Instrumenten und anhand von aktuellen Theorien zu Macht und Gewalt. |
Literatur | Textgrundlagen für die Dramen sind die Ausgaben im Deutschen Klassiker Verlag. Die Schiller-Dramen sind dort bereits im Paperback erhältlich. Zur Vorbereitung seien empfohlen: Wolfgang Sofsky: Traktat über die Gewalt, Frankfurt am Main 1996; Giorgio Agamben: Der Ausnahmezustand (2003), aus dem Italienischen von Ulrich Müller-Schöll, Frankfurt am Main 2004; Rüdiger Safranski: Schiller und die sanfte Gewalt des Schönen, in: Sinn und Form 56 (2004/4), S. 538−555; Gabriele Brandstetter: Penthesilea. "Das Wort des Greuelrätsels". Die Überschreitung der Tragödie, in: Walter Hinderer (Hrsg.): Interpretationen. Kleists Dramen, Stuttgart 1997, S. 75−115. |
Bemerkungen | Literatur vor 1850. Teilnahmebeschränkung: max. 30 Studierende. Vorausgesetzt wird die Lektüre von Schiller: Don Carlos (Ausgabe im Deutschen Klassiker Verlag). |
Teilnahmevoraussetzungen | Abgeschlossene Proseminarstufe |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über ISIS erforderlich (www.isis.unibas.ch ) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Hauptstudium SLA Deutsch (Sek-I-Fach: Deutsch) Hauptstudium SLA Deutsch (Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I) Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Referat mit Thesenpapier und Nachbericht. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Deutsches Seminar |