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Semester | Herbstsemester 2010 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Gunnar Mikosch (gunnar.mikosch@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Kaum ein Mittelalter-Krimi mag auf sie verzichten: auf geheimnisvolle Klöster, bevölkert mit bigotten Mönchen, die verstrickt in Intrigen um Ketzerverfolgungen und Königsmörder immer unterwegs sind auf der Suche nach mystisch-esoterischem Geheimwissen in den Untiefen mittelalterlicher Theologie. Es ist das Fremde, die Andersartigkeit einer Epoche, die so gar nichts mehr mit der aufgeklärten Moderne zu tun zu haben scheint und dem (post-)modernen Leser den wohligen Schauer über den Rücken laufen lässt. Und doch erschöpfen sich auch die Mittelalter-Krimis nicht allein in einer Klosterkultur voll des Aberglaubens und fanatischer Kirchenmänner. Denn immer gibt es auch den einen Mönch, der in dieser kulturellen Finsternis mit Intellekt und analytischer Schärfe, mit Platon und Aristoteles, sowie seinem aufgeklärtem enzyklopädischen Bücherwissen Licht in die Mordfälle bringt und die Bösen schliesslich entlarvt. Finsternis und Aberglauben versus eine Kultur der Bibliotheken und der Bildung das ist die Mixtur, von der die Mittelalterromane leben. Doch wieviel Fiktion, wieviel moderne Projektion stecken in diesem Mittelalterbild? Mit dieser Frage wird sich der Einführungskurs beschäftigen. Er wird der Geschichte des christlichen Mönchtums nachgehen, von seinen Wurzeln in der ägyptisch-äthiopischen Wüste über das "ora et labora" benediktinischen Mönchtums bis zu den Bettelorden des Spätmittelalters; er wird die religiösen Gründe diskutieren, warum Männer und Frauen aus ihrer Gesellschaft ausstiegen und hinter Klostermauern verschwanden, aber trotzdem sich mitten in der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung wiederfanden. Er wird sich mit den kulturellen Transformationsleistungen der Klöster beschäftigen, die durch ihre Bibliotheken und Handschriften unsere Buchkultur begründeten, mit ihren Klosterbauten die Architektur- und Kunstgeschichte nachhaltig prägten und nicht zuletzt mit ihren Diskursen über Gott und die Welt die Moderne vorbereiteten. Anhand vielfältiger Quellengattungen (Texte, Bilder, Skulpturen, Architektur) wird dabei in die verschiedenen methodischen Ansätze historischen Arbeitens eingeführt werden. |
Literatur | Balthasar, Hans Urs von, Die grossen Ordensregeln, Einsiedeln 1984 Eco, Umberto, Der Name der Rose, München1982 (u.ö.) Frank, Karl Suso, Geschichte des christlichen Mönchtums, Darmstadt 1975 (u.ö.) Gleba, Gudrun, Klosterleben im Mittelalter, Darmstadt 2004 |
Bemerkungen | - Zielgruppe: Obligatorisch für StudienanfängerInnen Bachelor Geschichte und Osteuropastudien. |
Teilnahmevoraussetzungen | Anmeldung erfolgt bei der Begrüssungsveranstaltung für Erstsemestrige am Mittwoch, 22. September 2010. Bitte keine elektronische Anmeldung über www.isis.unibas.ch! Bitte beachten Sie, dass Sie während der Blockwoche vom 28.11. - 3.12.10 nicht an anderen Lehrveranstaltungen teilnehmen können. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmeldung erfolgt bei der Begrüssungsveranstaltung für Erstsemestrige am Mittwoch, 22. September 2010. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Einführungsmodul Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Einführungsmodul Geschichte Osteuropas (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme. Teilnahme an der Blockwoche. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Historisches Seminar |