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77587-01 - Field trip: Hoffnungsvoll Minderheit sein. Eine Studienreise mit der presbyterianischen Kirche in Portugal (3 CP)

Semester spring semester 2026
Course frequency Once only
Lecturers Andrea Bieler (andrea.bieler@unibas.ch, Assessor)
Ralph Kunz
Benedict Schubert (b.schubert@unibas.ch)
Content Portugal schaut auf eine bewegte Religionsgeschichte zurück: Schon in der römischen Antike gab es christliche Gemeinden, die islamische Besetzung der iberischen Halbinsel brachte ein manchmal friedliches, oft aber konfliktreiches Zusammenleben von christlichen, muslimischen und jüdischen Gemeinschaften bis zur Reconquista, die im 11. Jahrhundert das Ende des Kalifats bedeutete. Im Spätmittelalter und bis in die Neuzeit war Portugal so katholisch, dass noch Mitte des 20. Jahrhunderts für viele Menschen in Portugal ein mancherorts sehr volkstümlicher Katholizismus fraglos zur portugiesischen Identität gehörte. Die Reformation hatte die Pyrenäen nicht zu überqueren vermocht.
Kirchen protestantischer Tradition entstanden in Portugal aus meist englischen und amerikanischen Missionsinitiativen, wie sie für das «grosse Jahrhundert der westlichen Mission» von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. typisch sind. Erst das Ende von Inquisition und Absolutismus in Portugal hatten neue Freiräume für andere Religionsgemeinschaften als die römisch-katholische Kirche eröffnet.
Auch die den evangelisch-reformierten Kirchen der Schweiz am nächsten verwandte Igreja Evangélica Presbiteriana de Portugal IEPP ehrt als ihren Gründer einen schottischen Missionsarzt, der ursprünglich auf der Insel Madeira tätig war. Presbyterianische Gemeinden entstanden vor allem in einzelnen Städten; sie blieben überall verschwindend kleine Minderheiten. Das änderte sich auch nicht wesentlich in den vier Jahrzehnten ab 1940, als die IEPP eine relative Blütezeit erlebte mit einem eigenen theologischen Seminar, mit wichtigen persönlichen Vertretungen in der Ökumenischen Bewegung etc.
Trotzdem hat die IEPP sich nie als eine Institution verstanden, die dazu diente Menschen im privaten Rahmen zu versammeln, um ihre spezielle Form des Glaubens als Privatsache zu pflegen. Sie blieb und bleibt im Gegenteil überzeugt davon, dass eine kleine evangelische Minderheit einen konstruktiven und wichtigen Beitrag leisten könne zum Wohl der Allgemeinheit. Zum einen besteht sie darauf, dass das Evangelium, wie ein Kollege es sagte, «uns dazu befreit und lehrt, wie wir Gemeinschaft gestalten und leben»; es bietet Grundlage für ein gerechtes und friedliches Zusammenleben von unterschiedlichen Menschen. Zum andern leitet sie aus dem Christsein die Verantwortung für diejenigen ab, die auch für Jesus im Zentrum seiner Aufmerksamkeit standen: die Armen, die Schwachen, die Kranken.
Ziel der Studienreise ist es, zusammen mit aktiven Gemeindegliedern und Mitarbeitenden der IEPP zu erkunden und zu erleben,
• wie diese kleine, an Ressourcen arme Kirche lebt und wirkt,
• ob und wie die innerevangelische und die evangelisch-katholische Kommunikation und Zusammenarbeit funktioniert,
• ob und wie die Geschichte der jüdisch-christlich-islamischen convivência im Mittelalter für das gegenwärtige interreligiöse Zusammenleben fruchtbar gemacht wird,
• welche Schlüsse sich ziehen lassen, wenn wir die Erfahrungen in unseren jeweiligen Kirchen miteinander vergleichen.
Wir sind überzeugt, dass die IEPP für Studierende inspirierend sein kann, die sich auf einen Dienst in den evangelischen Kirchen der Schweiz vorbereiten – in Kirchen also, die sich in tiefgreifenden Wandlungsprozessen befinden. Aus soliden und vergleichsweise reichen Amtskirchen, die ihre Dienste anbieten, werden Minderheiten, die als Gemeinschaften in einer auch religiös vielfarbigen Gesellschaft Wege suchen, wie sie ihr Leben auch für die anderen aus der «Kraft der Auferstehung» führen können.
Geleitet wird die Reise von Profn. Andrea Bieler (Theologische Fakultät Basel), Prof. Ralph Kunz (Theologische Fakultät Zürich) und Pfr.Dr. Benedict und Sabine Schubert-Prack (Basel).
Learning objectives Einführung in das religiöse Leben und die gesellschaftliche Relevanz von reformierten Minderheitenkirchen in Spanien und Portugal im religionspluralen Kontext.

 

Admission requirements Am 20. Februar 2026 findet von 14 bis 21:00 eine Einführungsveranstaltung in Basel statt. Diese ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Exkursion.
Die Exkursion findet vom 20.-30. Juni 2026 statt.
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used
Course auditors welcome

 

Interval Weekday Time Room
Block See individual dates
Comments Vorbereitende Sitzung am 20. Feb. 2026
Exkursion vom 20. bis 30. Juni 2026

Dates

Date Time Room
Friday 20.02.2026 14.00-21.00 -- Anfrage zentraler Raum für Lehre-, --
Friday 20.02.2026 18.00-22.00 Theologie, Aufenthaltsraum E001
Saturday 20.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Sunday 21.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Monday 22.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Tuesday 23.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Wednesday 24.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Thursday 25.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Friday 26.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Saturday 27.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Sunday 28.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Monday 29.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Tuesday 30.06.2026 09.00-18.00 - Siehe Bemerkung, Exkursion
Modules Electives Bachelor Theology: Recommendations (Bachelor's degree subject: Theology)
Interner Wahlbereich Theologie: Empfehlungen (Bachelor's Studies: Theology)
Interner Wahlbereich Theologie: Empfehlungen (Master's Studies: Theology)
Module: Religion, Society, State (Master's Studies: Interreligious Studies)
Module: Religious Convictions in the Past and Present (Master's Studies: Interreligious Studies)
Wahlbereich Master Theologie: Empfehlungen (Master's degree subject: Theology)
Assessment format record of achievement
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: teaching staff
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Theology, studiendekanat-theol@unibas.ch
Offered by Fachbereich Theologie

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