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56922-01 - Seminar: Kunstraub und -zerstörung in der Antike (3 CP)

Semester spring semester 2020
Course frequency Once only
Lecturers Martin A. Guggisberg (martin-a.guggisberg@unibas.ch, Assessor)
Content Die jüngsten Ereignisse in Syrien und im Irak haben auf dramatische Weise deutlich gemacht, dass das Auslöschen des kulturellen Gedächtnisses von verfeindeten Gruppen durch die Zerstörung von Kulturdenkmälern bis heute eine traurige Begleiterscheinung von militärischen und ethnisch-religösen Konflikten ist. Gleiches gilt für die Zerstörung von Statuen und Porträts gestürzter oder politisch missliebiger Machthaber. Durch den unkontrollierten Raub von Kunstwerken aus fremden Ländern werden zudem die Objekte selbst, aber auch ihre Fundkontexte unwiderruflich zerstört. Gleichzeitig werden die Objekte in ihrem neuen Ambiente mit neuen kulturellen Werten aufgeladen. Parallele Erscheinungen sind bereits in der Antike zu beobachten. Neben dem Vorgang des Raubes bzw. der Zerstörung von Denkmälern in der griechischen und römischen Antike soll der Fokus im Seminar auf die Transformationsprozesse an sich gelegt werden. Wie und warum werden Kunstwerke deformiert, geraubt, zerschlagen oder «geblendet»? Und wie verändert sich ihr Bedeutungsgehalt in diesem Prozess? Im Fokus stehen Zerstörungsmechanismen unterschiedlichster Art, vom Perserschutt auf der Athener Akropolis über die damnatio memoriae an römischen Porträts bis zum christlichen «Ikonoklasmus» in der Spätantike.
Learning objectives An verschiedenen Fallbeispielen sollen die kulturellen Mechanismen beleuchtet und diskutiert werden, die (bereits) in der Antike zur bewussten, irreversiblen Zerstörung von Kulturgütern geführt haben. Ziel ist es, z.T. berühmte Kunstwerke und Denkmäler der Antike aus der Perspektive ihrer Zerstörung bzw. Wiederverwendung zu betrachten und in der kritischen Auseinandersetzung mit der Forschung auf ihre Relevanz für parallele Phänome in der Gegenwart zu befragen.
Bibliography M. M. Miles, Art as Plunder. The ancient origins of debate about cultural property( Cambridge 2009); T. Myrup Kristensen, Making and Breaking the Gods. Christian Responses to Pagan Sculpture in Late Antiquity (Aarhus 2013); V. Strocka, Kunstraub in der Antike, in: ders. (Hg.), Kunstraub – ein Siegerrecht. Historische Fälle und juristische Einwände (1999) 9-26; H. I. Flower, The Art of Forgetting. Disgrace and oblivion in Roman political culture (Chapel Hill N.C. 2006).

 

Admission requirements Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Studierende der Altertumswissenschaften.
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Modul: Forschung und Methodik (Master's degree subject: Classical Archaeology)
Modul: Forschung und Methodik (Master's degree program: Archaeology and Archaeological Science)
Modul: Materielle Kultur im Kontext (Master's degree subject: Classical Archaeology)
Modul: Materielle Kultur im Kontext (Master's degree program: Archaeology and Archaeological Science)
Modul: Themen der Klassischen Archäologie – Vertiefung (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations)
Modul: Themen der Klassischen Archäologie – Vertiefung (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations)
Modul: Vertiefung in Altertumswissenschaften (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations)
Modul: Vertiefung in Altertumswissenschaften (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations)
Assessment format continuous assessment
Assessment details Mündliche Referate und aktive Beteiligung im Seminar.
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Fachbereich Klassische Archäologie

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