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Semester | spring semester 2023 |
Course frequency | Once only |
Lecturers | Larissa Dätwyler (larissa.daetwyler@unibas.ch, Assessor) |
Content | 1919 wurde das allgemeine Wahlrecht in Deutschland eingeführt. Mit der rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter in der Weimarer Verfassung wurde den Frauen der Zutritt zu staatlichen Kunstakademien gewährt. Lotte Laserstein (1898 – 1993) gehörte zur ersten Generation von Frauen, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machte. Das Seminar widmet sich dem vor knapp 20 Jahren wiederentdeckten Œuvre der Künstlerin unter dem Vorzeichen der historischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Bedingungen ihres Schaffens während der Weimarer Republik (1918 – 1933). Ein inhaltlicher Fokus liegt hierbei auf den parallel in Deutschland entstandenen künstlerischen Arbeiten der 1920er und 1930er Jahre, insbesondere der Neuen Sachlichkeit (u. a. Christian Schad, Jeanne Mammen, Otto Dix, George Grosz, August Sander). Lasersteins künstlerische Ausbildung richtet sich hinsichtlich der angewandten Bildgattungen und der technischen Beherrschung klassisch-akademisch aus, ihre Bildinhalte setzen sich aber über traditionelle Geschlechterrollen hinweg. Kurz: Laserstein formuliert tradierte Bildmuster neu. Diese Kombination führt zur kunsthistorischen Herausforderung, ihr Werk im zeitgenössischen Geschehen adäquat einzuordnen. So werden in der Forschung regelmäßig Umschreibungen wie „akademischer Realismus“ oder „konservative Moderne“ neben Bezügen zur Neuen Sachlichkeit an Lasersteins Werke herangetragen – stets im Bewusstsein, dass eine eindeutige Zuordnung kaum möglich ist. Im Seminar widmen wir uns dieser Herausforderung, indem wir uns über Bildanalysen, Vergleiche mit dem kunsthistorischen Erbe ebenso wie mit der Lektüre von Primärquellen einen Zugang zu Lasersteins Malerei erarbeiten und diese vor dem Hintergrund der zeitgenössischen gesellschaftlichen und politischen Debatten problematisieren. Hierbei steht die Selbstverortung als künstlerisch tätige Frau über Selbstbildnisse und Spiegeldarstellungen im Zentrum, die u. a. durch Neuformulierungen von heteronormativen Geschlechtervorstellungen (Typus der „Neuen Frau“, Homosexualität etc.) vielschichtige Alternativen zum voyeuristischen, sexualisierten Blick bieten. Eine Selbstverortung, die zudem mit der Aneignung der klassischen Ikonographie von Bildgattungen wie dem Porträt, von Atelierszenen, dem weiblichen Akt oder dem Verhältnis von Malerin und Modell einhergeht. |
Bibliography | Lektüreliste und weiterführende Literaturempfehlungen werden zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. |
Admission requirements | Für den Besuch der Seminare sollte das Grundstudium abgeschlossen sein. |
Course application | Belegen über Online Services notwendig. |
Language of instruction | German |
Use of digital media | Online, optional |
Interval | Weekday | Time | Room |
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wöchentlich | Tuesday | 16.15-18.00 | Kunstgeschichte, Seminarraum 1. Stock 131 |
Modules |
Modul: Moderne / Gegenwart (Bachelor's degree subject: Art History) Modul: Profil: Moderne (Master's degree program: Art History and Image Theory) Modul: Werk und Kontext (Master's degree program: Art History and Image Theory) Modul: Werk und Kontext (Master's degree subject: Art History) |
Assessment format | continuous assessment |
Assessment details | Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit, mündliche und/oder schriftliche Beiträge während des Semesters. |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: not required |
Repeat examination | no repeat examination |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | no repetition |
Responsible faculty | Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch |
Offered by | Fachbereich Kunstgeschichte |