Back to selection
Semester | spring semester 2024 |
Course frequency | Once only |
Lecturers | Harald Staun (jensharald.staun@unibas.ch, Assessor) |
Content | Für Robert Musil war er eine Methode zur geistigen Bewältigung der Welt, für James Baldwin ein Beat von Bessie Smith. Joan Didion schrieb Essays, um herauszufinden, was sie denkt und David Foster Wallace ohne jemals sagen zu können, was ein Essay eigentlich sein soll. Seit Michel de Montaigne im 16. Jahrhundert die neue Form des subjektiven Sprechens eingeführt hat, die immer schon die Autorität des Ichs durch Selbstzweifel selbst negierte, hat sich diese Schreibweise in Literatur, Wissenschaft und Journalismus so erfolgreich etabliert und ausdifferenziert, dass sie spätestens seit der Moderne als unverzichtbare Kulturtechnik gelten kann. Im Zeitalter digitaler und sozialer Medien droht eine fragmentarische, subjektive, offene und unsystematische Herangehensweise durch ihre Allgegenwärtigkeit jedes Profil zu verlieren. Und erscheint doch weiterhin als die einzige, in der „die an sich selbst irre werdende Produktion von Kultur noch einmal schlaglichthaft zur Vernunft kommen“ kann (Christian Schärf). Die Lehrveranstaltung nähert sich der Gattung, die keine sein will, durch Lektüre und Analyse ausgewählter, vorrangig gegenwärtiger Beispiele und verschafft einen Überblick über Geschichte und Bandbreite des Essays. Anhand der Texte (u.a. von Michel de Montaigne, Virginia Woolfe, Georg Lukács, Theodor W. Adorno, Roland Barthes, Joan Didion, David Foster Wallace, Jill Lepore, Jia Tolentino, Daniel Schulz) soll diskutiert werden, wodurch sich heute ein gelungener Essay auszeichnet und wie sich das, was ihn ausmacht, auf zeitgenössische Textformen übertragen lässt – vom Blogeintrag bis zum Tweet. |
Learning objectives | Gemeinsam mit den Studierenden sollen strukturelle Muster und stilistische Eigenheiten des Essays analysiert und diskutiert werden, vor allem aber ein Gespür für eine essayistische Herangehensweise an Themen und erarbeitet werden. Auf dieser Basis sollen eigene Schreibversuche sowohl in der Lehrveranstaltung als auch als Hausarbeit erfolgen. Bereitschaft zur Lektüre (auch auf Englisch) ist Voraussetzung, aktive Teilnahme (evtl. auch in Form von Referaten) ist erwünscht. |
Bibliography | Literatur zur Vorbereitung: Schärf, Christian: Geschichte des Essays. Von Montaigne bis Adorno. Göttingen 1999, S. 7-37 (Einleitung und Kapitel „Essay und Essayismus“. (https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00049198_00005.html) |
Course application | Anmeldung über MOnA notwendig (services.unibas.ch). |
Language of instruction | German |
Use of digital media | No specific media used |
Interval | Weekday | Time | Room |
---|---|---|---|
14-täglich | Friday | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Date | Time | Room |
---|---|---|
Friday 01.03.2024 | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Friday 15.03.2024 | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Friday 29.03.2024 | 12.15-16.00 | Ostern |
Friday 12.04.2024 | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Friday 26.04.2024 | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Friday 03.05.2024 | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Friday 10.05.2024 | 12.15-16.00 | Auffahrt |
Friday 24.05.2024 | 12.15-16.00 | Holbeinstrasse 12, Bluebox |
Modules |
Modul: Basisstudium Einführungsmodul (Bachelor's degree subject: Media Studies) |
Assessment format | continuous assessment |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: not required |
Repeat examination | no repeat examination |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | no repetition |
Responsible faculty | Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch |
Offered by | Fachbereich Medienwissenschaft |