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19635-01 - Seminar: Martin Heidegger: Sein und Zeit - Lektüre ausgewählter Passagen (3 CP)

Semester spring semester 2008
Course frequency Once only
Lecturers Olga Rubitschon (olga.rubitschon@unibas.ch, Assessor)
Content "Heidegger ist eine bedeutende Potenz, nicht durch den Gehalt einer philosophischen Weltanschauung, aber in der Handhabung spekulativer Werkzeuge. Er hat ein philosophisches Organ, dessen Wahrnehmungen interessant sind, obgleich er m. E. ungewöhnlich kritiklos ist und der eigentlichen Wissenschaft fernsteht. Er wirkt manchmal, als ob sich der Ernst des Nihilismus verbände mit der Mystagogie des Zauberers. Im Strom seiner Sprachlichkeit vermag er gelegentlich den Nerv des Philosophierens auf eine verborgene und grossartige Weise zu treffen. Hierin ist er unter den zeitgenössichen Philosophen in Deutschland, soweit ich sehe, vielleicht der einzige." So charakterisiert Karl Jaspers Martin Heidegger im Dezember 1945. Anerkennung und Distanzierung sind gleichermassen zu spüren. Nicht nur politisch auch in ihrem Werk sind Heidegger und Jaspers Antipoden. Für Jaspers verbindet sich die Frage nach dem Sein sogleich mit der Frage nach Wahrsein. Heideggers Intention ist eine ganz andere. Er stellt die Frage nach dem Sinn von Sein und sieht diesbezüglich ein doppeltes Manko seiner Zeit. Weder gibt sie eine Antwort auf die Frage, was wir mit dem Wort seiend eigentlich meinen, noch ist ihr die Dringlichkeit der Frage nach dem Sein überhaupt bewusst. "... so gilt es denn vordem, allererst wieder ein Verständnis für den Sinn dieser Frage zu wecken." Und welche Rolle spielt die Zeit? Ihre Interpretation als möglicher Horizont jedes Seinsverständnisses, ist das Ziel von "Sein und Zeit". Obwohl Heideggers Grundanliegen ein ontologisches ist, enthält "Sein und Zeit" interessante anthropologische Aussagen. Die bekannteste ist wohl seine Charakterisierung des "Man". Zur Einstimmung (oder Herausforderung) ein beispielhaftes Zitat ("Sein und Zeit", S. 38): "Philosophie ist universale phänomenologische Ontologie, ausgehend von der Hermeneutik des Daseins, die als Analytik der Existenz das Ende des Leitfadens alles philosophischen Fragends dort festgemacht hat, woraus es entspringt und wohin es zurückschlägt."

Wir werden uns darin üben, im "Strom" von Heideggers "Sprachlichkeit" mitzuschwimmen – anhand der Einleitung und ausgewählter Kapitel.
Learning objectives Verstehen und Interpretieren. Diskussionskompetenz
Bibliography Martin Heidegger: Sein und Zeit, Tübingen 2006 = Max Niemeyer Verlag, Fr. 42.-

 

Admission requirements Nur für Studierende, die bereits mind. 8 KPs in Philosophie erworben haben
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used
Course auditors welcome

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Modul Theoretische Philosophie (Master's degree subject: Philosophy)
Assessment format continuous assessment
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Philosophisches Seminar

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