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Semester | fall semester 2011 |
Course frequency | Once only |
Lecturers |
Sophie-Luise Schweinfurth (s.schweinfurth@unibas.ch)
Florian Wöller (florian.woeller@unibas.ch, Assessor) |
Content | Eine Ikone, die Christus zeigt, ist etwas anderes als Christus selbst. Und ein Stück Brot, das Christi Leib im Sakrament präsent macht, wird man nicht mit dem Leib Christi verwechseln, der am Kreuz hing. Diese Unterscheidungen von materiellem Artefakt und göttlicher Person (bzw. deren Leib) sind so wahr wie unbestritten, jedoch entstanden im griechischen und im lateinischen Mittelalter (biblisch verwurzelte) Debatten über die spezifischen Relationen, die die Ikone und das eucharistische Brot (Hostie) zu Gott eingehen. Sieht man, wenn man eine Ikone sieht, nicht doch irgendwie Gott selbst? Und verleibt man sich, wenn man eine Hostie isst, nicht doch irgendwie den Leib Christi ein? Im Seminar werden wir die genannten Phänomene aus kunst- und theologiehistorischer Perspektive thematisieren. Die Ikone und ihr „Gesehen-Werden“ sowie die Hostie und ihr „Gegessen-Werden“ wurden in mittelalterlichen (Bild-) Theologien in ein erstaunlich enges Verhältnis gebracht: Sehen und Essen erwiesen sich als miteinander vergleichbare Praktiken, durch die die Gläubigen „Gott ähnlich“ wurden; und um dieses Ziel der christlichen Frömmigkeit zu erreichen, galten die Ikone wie die Hostie als Mittel, die selbst „Gott ähnlich“ sind. Ziel des Seminars ist, verschiedene Aspekte und Begriffe von Ähnlichkeit(en) in ihrem jeweiligen historischen Kontext (ca. 6. bis 12. Jh.) und an konkreten Bildern, Texten und Praktiken derselben Zeit zu erarbeiten, um die spezifischen Relationen, in die sowohl Ikonen als auch Hostien zu Gott gesetzt wurden, verstehen und miteinander vergleichen zu können. Alle Quellentexte werden in deutscher Übersetzung vorliegen. Deswegen sind Griechisch- und Lateinkenntnisse nicht erforderlich, sind aber willkommen. |
Bibliography | - M.-A. Aris, Figura, in: Das Mittelalter 15 (2010), 63-79. - Ch. Barber, On Cult Images and the Origins of Medieval Art, in: M. Büchsel (Hg.), Intellektualisierung und Mystifizierung mittelalterlicher Kunst, Berlin 2010, 27-40. - G. B. Ladner, The concept of the image in the Greek Fathers and the Byzantine Iconoclastic Controversy, in: Dumbarton Oaks papers, Vol. 7 (1953), S. 1-34. - H. Jorissen, Zum Verhältnis von Bild und Sakrament, in: J. Wohlmuth (Hg.), Streit um das Bild. Das Zweite Konzil von Nizäa (787) in ökumenischer Perspektive, Bonn 1989, 97-111. |
Admission requirements | Bereitschaft zur aktiven Teilnahme am interdisziplinären Gespräch (Kunstgeschichte und Kirchen-/Theologiegeschichte) und zur Übernahme eines Referats. |
Course application | Über MONA und ISIS. |
Language of instruction | German |
Use of digital media | No specific media used |
Interval | Weekday | Time | Room |
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No dates available. Please contact the lecturer.
Modules |
Epochenmodul Mittelalter (Bachelor's degree subject: Kunstgeschichte) Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master's degree subject: Art History) Modul Mittlere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 3) (Bachelor Theology) Modul Mittlere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 3) (Bachelor's degree subject: Theology) |
Assessment format | record of achievement |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: teaching staff |
Repeat examination | one repetition, best attempt counts |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | no repetition |
Responsible faculty | Faculty of Theology, studiendekanat-theol@unibas.ch |
Offered by | Departement Theologie |