Add to watchlist
Back

 

41811-01 - Lecture: Linguistic Perspectives on Space 2 CP

Semester fall semester 2015
Course frequency Irregular
Lecturers Heike Behrens (heike.behrens@unibas.ch, Assessor)
Anna-Maria De Cesare Greenwald (anna-maria.decesare@unibas.ch)
Angela Ferrari (angela.ferrari@unibas.ch)
Annelies Häcki Buhofer (annelies.haecki-buhofer@unibas.ch)
Andreas Jucker (ahjucker@es.ch)
Lars Konieczny (lars.konieczny@unibas.ch)
Miriam Locher (miriam.locher@unibas.ch)
Lorenza Mondada (lorenza.mondada@unibas.ch)
Beatrice Schmid (beatrice.schmid@unibas.ch)
Christian Schwarz (christian.schwarz@unibas.ch)
Content Sprache und Raum - Linguistic Perspectives on Space

Diese Ringvorlesung stellt das Spektrum sprachwissenschaftlicher und psycholinguistischer Zugänge zum Thema ‚Raum’ vor. Es lassen sich zwei Perspektiven unterscheiden:

a) Sprache im Raum: Wie verteilt und verhält sich Sprache im physischen und sozialen Raum? Welche Sprachgeographischen Zugänge gibt es? Wie setzen Sprecher und Sprachgemeinschaften sprachliche Grenzen?

b) Raum in der Sprache: Wie enkodiert Sprache reale und virtuelle räumliche Relationen in unterschiedlichen Sprachsystemen und in der aktuellen, multimodalen Kommunikation?

Die Frage nach Sprache im Raum wird von Beatrice Schmid aufgegriffen. Sie diskutiert die Komplexität des Begriffs der Sprachgrenze anhand der Sprachlandschaft der iberischen Halbinsel. Ebenso verbinden Lorenz Hofer, Jürgen Mischke, Inga Siegfried und Annelies Häcki Buhofer Stadtsprache und toponymische Eigenschaften des urbanen Raumes Basels. Christian Schwarz vergleicht die Entwicklung des Alemannischen in Deutschland und der Schweiz. Und Peter Auer gibt einen generellen Überblick über Raumkonzepte in der geolinguistischen Forschung und hinterfragt deren Aktualität.

Raum in der Sprache steht u.a. im Vortrag von Heike Behrens im Vordergrund. Sie zeigt, wie Kinder sich die Konzeptualisierung von Raum im Spracherwerb erschliessen. Adele Goldberg wiederum erörtert den Stellenwert konventioneller Raummetaphern in unserer Alltagssprache. Lars Konieczny diskutiert aus kognitionswissenschaftlicher Sicht, wie Sprecher Perspektiven einnehmen und deiktische Ausdrücke interpretieren.

Die beiden Perspektiven sind aber auch eng miteinander verflochten, da Räume auch durch die oder in der Sprache gestaltet werden, wie z.B. Lorenza Mondada in ihrem Überblick über die Forschung zu sozialen Interaktionsräumen zeigt. Miriam Locher und Andras Jucker zeigen, wie virtueller Raum auf der Internet-Plattform Second Life ausgehandelt wird. Angela Ferrari und Anna-Maria de Cesare untersuchen schliesslich die Interpunktion als Strukturelement in der semantisch-pragmatischen Architektur des Textraumes.

Die Ringvorlesung wird von der Hermann Paul School of Linguistics (HPSL Basel-Freiburg) und dem Kompetenzzentrum Kulturelle Topographien der Universität Basel gemeinsam organisiert.

Syllabus:

24.9. Heike Behrens (Basel)
Einführung: Raum in der Sprache – Sprache im Raum – Sprache als Raum

1.10. Lorenza Mondada (Basel)
Space in interaction: referring to space and positioning within space

This lecture shows how space within social interaction has been studied within two perspectives: A) through the analysis of space reference; B) through the study of the position within space of not only speakers but also their interlocutors when they talk, shaping an interactional space drawn by the arrangement of their bodies while they interact.


8.10. Heike Behrens (Basel)
Raumrelationen im Erst- und Zweitspracherwerb

Das Lernen über Raum zu sprechen folgt universalen kognitiven Beschränkungen (topologische Präpositionen (auf, in) werden vor relationalen (zwischen) erworben), aber vor allem sprachspezifischen Mustern. Studien im Rahmen der linguistischen Relativitäts- hypothese zeigen, dass ‚Raum’ sehr unterschiedlich versprachlicht wird und bereits Zweijährige dies aufgreifen, so dass Raumkonzepte wesentlich durch die Sprache geprägt werden.


15.10. Beatrice Schmid (Basel)
Gestalt, Konstruktion und Bezeichnung von sprachlichen Grenzen am Beispiel der Iberischen Halbinsel

Anhand der Gliederung der iberischen Sprachlandschaft soll der Komplexität des Sprachgrenzbegriffs aus verschiedenen Blickwinkeln nachgegangen werden: Wie konstruieren etwa Dialektologen oder Politiker sprachliche Grenzen? Wie werden solche von Sprechern und Sprachgemeinschaften wahrgenommen und mit welchen Metaphern werden die verschiedenen Formen von Grenzen, Randgebieten und Kontaktzonen bezeichnet?


22.10. Adele Goldberg (Princeton)
The language and psychology of conventional metaphors of space and taste

Failures, repeated failures, are finger posts on the road to achievement. One fails forward toward success. --CS Lewis.
We often talk about reaching goals as if we were physically moving through space in order to get closer and closer to our destination. Both natural language and neuro-linguistic experimental evidence will be used to address the question of why we use conventional metaphors so very often.


29.10. Lorenz Hofer, Jürgen Mischke, Inga Siegfried, Annelies Häcki Buhofer (Basel)
Stadtsprache und städtische Toponymie der Stadt Basel in Geschichte und Gegenwart

In der Soziolinguistik und Dialektologie ist die Stadt als besonderer Sprachraum beschrieben worden. Die Stadtsprache von Baselbildet den Kontext der Beschäftigung mit den
toponymischen Eigenschaften des urbanen Raumes Basels, über die bisher noch wenig bekannt ist.


5.11. Christian Schwarz (Münster / Freiburg / Basel)
Alemannisch kontrastiv. Dialektentwicklungen in Deutschland und der Schweiz im Vergleich

Das Alemannische zeichnet sich durch seine Internationalität aus. So erstreckt es sich über fünf Staaten, ist aber jeweils ganz unterschiedlichen Kräften und Wandelprozessen ausgesetzt. In dieser Vorlesung sollen besonders die Entwicklungen in der Schweiz und in Deutschland gegenübergestellt und verglichen werden.


12.11. Peter Auer (Freiburg)
Space and Place: Aspekte und Möglichkeiten sprachgeografischer Forschung

In einem Überblick über Raumkonzepte in der geolinguistischen Forschung werde die Ergebnisse Freiburger Projekte fokussiert. Deren theoretische Neuerung ist der Übergang von Räumen als physikalische "Behälter" ("space") zu Raum als erlebte Kategorie der menschl. Erfahrung ("espace vécu") bzw. als konstruierte Objekte emotionaler Bezugnahme ("place"). Dadurch werden Grundannahmen der traditionellen Dialektgeographie und Ansätze zur Abbildung von Nationalsprachen auf nationale Räume in Frage gestellt.


19.11. Lars Konieczny (Freiburg)
Embodied language comprehension

The embodied cognition paradigm claims that language comprehension is grounded in perceptual representations and motor-action simulations. I will explore that view by revisiting some of the recent findings. In our own work on the simulation theory, we focus on perspective taking, as well as on anaphora resolution via deixis.


26.11. Miriam Locher (Basel) & Andreas Jucker (Zürich)
Negotiation of space in Second Life newbie interaction

In this case study, we report on how users new to the virtual world Second Life negotiate virtual space and how they are in the process of developing a sense of spatial literacy and of ‘reading’ game space. We show that they frequently rely on analogies between virtual and physical life and draw on established deictic practices for spatial orientation in virtual life. We also highlight the fuzzy boundaries between virtual and physical space.


3.12. Angela Ferrari und Anna-Maria de Cesare (Basel)
Die italienische Interpunktion und Syntax im Raum des Textes

Die Thematisierung einiger interpunktiver und morphosyntaktischer Strukturen, ausgehend vom geschriebenen Italienisch, zeigt, wie sich deren tiefes Verständnis nicht im Inneren des Systems langue (vs parole) lösen lässt, sondern durch den Bezug zur semantisch- pragmatischen Architektur des Textes. Es sind v.a. die Textsegmentation in ihren konstitu- tiven Einheiten, ihre Hierarchisierung sowie ihre thematischen, logisch-argumentativen und polyphonischen Verbindungen im Spiel.


10.12. Heike Behrens (Basel)
Klausur
Bibliography (Auer & Schmidt, 2009; Lameli, Kehrein, & Rabanus, 2009; Stephen C. Levinson, 1996; Stephen C. Levinson & Wilkins, 2006; Pederson et al., 1998)

Auer, Peter, & Schmidt, Jürgen Erich (Eds.). (2009). Language and Space. Volume 1: Theories and Methods (Vol. 30/1). Berlin, Boston: Mouton de Gruyter.

Lameli, Alfred, Kehrein, Roland , & Rabanus, Stefan (Eds.). (2009). Language and Space. Volume 2: Language Mapping (Vol. 30/2). Berlin, Boston: Mouton de Gruyter.

Levinson, Stephen C. . (1996). Language and space. Annual Review of Anthropology, 25, 353-382. doi: doi:10.1146/annurev.anthro.25.1.353.

Levinson, Stephen C., & Wilkins, David P. (Eds.). (2006). Grammars of Space: Explorations in Cognitive Diversity. Cambridge: Cambridge University Press.

Pederson, Eric, Danziger, Eve, Wilkins, David, Levinson, Stephen , Kita, Sotaro, & Senft, Gunter. (1998). Semantic typology and spatial conceptualization. Language, 74(3), 557-589.
Comments Dt. Titel: Ringvorelesung "Sprache und Raum"
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Kompetenzzentrums Kulturelle Topographien der Universität Basel

 

Language of instruction German
Use of digital media No specific media used

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Doktorat Allgemeine Sprachwissenschaft: Empfehlungen (PhD subject: General Linguistics)
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (Bachelor's degree subject: Nordic Philology (Start of studies before 01.08.2013))
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Slavistik (Master's degree subject: Slavic Studies (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Advanced English Linguistics (Bachelor's degree subject: English)
Modul English Linguistics (Master's degree subject: English)
Modul English Sociolinguistics & Cognitive Linguistics (Master's degree subject: English (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Extending the View (Linguistics) (Bachelor's degree subject: English (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Focusing on the Discipline (Linguistics) (Bachelor's degree subject: English (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Forschungspraxis und Vertiefung (Master's degree program: Language and Communication)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: English)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: Italian Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: Nordic Philology)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: Spanish Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: French Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: German Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Spanish Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Nordic Philology)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: German Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Slavic Studies)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: French Language and Literature)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: English)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Latin Philology)
Modul Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Italian Language and Literature)
Modul Refining Skills in Linguistics (Bachelor's degree subject: English (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Research Skills in English Linguistics or Literature (Master's degree subject: English (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Sprache und Gesellschaft (Master's degree program: Language and Communication)
Modul Sprachen in Zeit und Raum (Master's degree program: Language and Communication (Start of studies before 01.08.2013))
Assessment format record of achievement
Assessment details Klausur
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination one repetition, best attempt counts
Scale Pass / Fail
Repeated registration as often as necessary
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Departement Sprach- und Literaturwissenschaften

Back