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51975-01 - Seminar: Pindar 3 CP

Semester fall semester 2018
Course frequency Once only
Lecturers Anton F.H. Bierl (a.bierl@unibas.ch, Assessor)
Content Pindar, aus einem adeligen Hause entsprossen, wurde ca. 520 in Kynoskephalai bei Theben geboren und ist nach 446 gestorben. Selbst wenn er immer wieder seine revolutionären Neuerungen in der Poetizität der Sprache hervorhebt, ist sein Denken und Schaffen ganz von einer aristokratischen Einstellung geprägt, die in althergebrachten Wertvorstellungen am Übergang zur Klassik die Welt der Archaik zum überhöhten Abschluss bringt. Pindars Gedichte, die vollständig erhaltenen Epinikien, aber auch die Paiane und Dithyramben stellen gross angelegte Gesamtkunstwerke dar, die zur Feier oder im kultischen Rahmen mit Chören aufgeführt wurden. Als monolithische Blöcke poetischer Genialität zeichnen sie sich durch idiosynkratische Fremdheit aus. Die traditionell dorisch geprägte Sprache wirkt oft gesucht, dunkel und rätselhaft. In den gelungensten Werken gelingt es Pindar bisweilen, die Metaphysik des Augenblicks mit poetischen Mitteln einzufangen. In Anbetracht der kultischen und metaphysischen Dimension der Oden spielt der Mythos eine grosse Rolle, wobei Pindar die traditionellen Erzählungen über Götter und Helden in genialer Weise dem Moment des Anlasses anpasst. Gegenstand seiner Siegeslieder stellt das ausgefeilte Lob des Siegers und seiner Familie im Spiegel der immer wieder selbst gepriesenen und thematisierten eigenen Dichtkunst dar.

Ziel des Seminars wird es sein, auf der Grundlage der Stationen der Pindarforschung ausgesuchte Gedichte (u.a. Ol. 1; Isth. 7; Pyth. 2 und 5; Nem. 7; Paean 6) gemeinsam in Mikrolektüre zu verstehen und zu deuten.
Learning objectives – philologische und historisch-kritische Lektüre zentraler Oden
– Vertrautwerden mit wichtigen Forschungsproblemen
– Verbesserung der Lesefertigkeit
– Einführung in textkritische Fragen und in die Kommentierung
– Vertrautwerden mit der Metrik und dem dorischen Dialekt
– Vertrautwerden mit der Problematik, die Gedichte im pragmatischen Kulturkontext zu erfassen
– Vertrautwerden mit Fragen der Liedkultur
– Erlernen von philologischen sowie kultur- und literaturwissenschaftlichen Interpretationsmodellen
– Erlernen von wissenschaftlichen Diskussion und schriftlichen Seminararbeiten
– Arbeiten an Übersetzungen
Bibliography Text:
Pindarus, pars I: Epinicia, post B. Snell edidit H. Maehler, Leipzig 1987; pars II: Fragmenta, Indices, ed. H. Maehler, Leipzig 1989

I. Rutherford, Pindar's Paeans. A Reading of the Fragments with a Survey of the Genre. Oxford 2001

Übersetzung:
D. Bremer (Hrsg. und Übers.), Siegeslieder. Griechisch-Deutsch, Düsseldorf 2003,
E. Dönt (Hrsg. und Übers.), Oden. Griechisch/deutsch. Reclam, Stuttgart 1986/2001

Einführend:
A. Bagordo, Pindar. In: B. Zimmermann (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike. Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit (= Handbuch der Altertumswissenschaft. 7. Abteilung, Band 1), München 2011, 231-246
E.L.Bundy, Studia Pindarica I: The Eleventh Olympian Ode, II: The First Isthmian
Ode, Berkeley/Los Angeles 1962
E. Krummen, Pyrsos Hymnon. Festliche Gegenwart und mythisch-rituelle Tradition
bei Pindar, Berlin u.a. 1990
G.W. Most, The Measures of Praise. Structure and Function in Pindar’s Second
Pythian and Seventh Nemean Odes, Göttingen 1985
Comments Das Seminar ist bes. auch für Studierende der Altertumswiss., der Religionswiss. und modernen Literaturwiss. (aber nur mit guten Griechischkenntnissen) geeignet; auch Doktorierenden und MA-Studierenden als Forschungsseminar empfohlen.
Besonders wird das Seminar auch Studierenden der Alten Geschichte, auch als Vertiefung der Vorlesung zur archaischen und klassischen Periode, empfohlen.
Auch Teil der Zertifikate "Literatur und Religion: Mythopoetik" und "Ancient Greek and Modern Theatre & Performance Studies".
HörerInnen sind herzlich willkommen.

 

Admission requirements gute Griechischkenntnisse, Besuch eines Proseminars
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used
Course auditors welcome

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Modul Alternative Religionsgeschichte (Master's degree subject: Science of Religion)
Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte MA (Master's degree subject: Greek Philology)
Modul Literaturgeschichte (Master's degree program: Literary Studies)
Modul: Antike / monotheistische / aussereuropäische Religionen (Bachelor's degree subject: Study of Religion)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte BA (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte BA (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations)
Assessment format continuous assessment
Assessment details regelmässige und aktive Teilnahme (unbedingt auch in die erste Std. kommen!), regelmässige Präparation, ausführliches Referat zu einer Textstelle oder zu einem Thema, evt. Kurzreferate

Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Fachbereich Gräzistik

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