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54901-01 - Seminar: Phantomgrenzen in Südosteuropa am Beispiel des serbisch-kroatischen Konflikts  3 CP

Semester spring semester 2019
Course frequency Once only
Lecturers Natasa Miskovic (natasa.miskovic@unibas.ch, Assessor)
Content Quer über die Balkanhalbinsel führt eine Jahrtausende alte Kulturgrenze zwischen katholischem West- und orthodoxem Ostrom, christlichem Europa und Osmanischem Reich. Bewusst ist das kaum jemandem. Dennoch macht sie sich bis heute als "Phantomschmerz" bemerkbar, der auf die gesamte europäische Gesellschaft wirkt: westliche Wahrnehmungsprobleme, Kriegsfolgen, kulturelle Diversitäten, der Graben in der EU bezüglich Erinnerung an den Holocaust wie auch den Umgang mit der Flüchtlingskrise können damit in Verbindung gebracht werden.
Die Forschung definiert den Begriff Phantomgrenze als „frühere, zumeist politische Grenzen oder territoriale Gliederungen, die, nachdem sie institutionell abgeschafft wurden, den Raum weiterhin strukturieren“. Im Seminar erkunden wir diesen Ansatz am Beispiel des serbisch-kroatischen Konflikts: Was sind die Wurzeln dieser Rivalität? Woran scheiterte die jugoslawische Nationsbildung? Warum kam es 1941–1945 zum genozidalen Massenmord des kroato-faschistischen NDH-Staates an seiner serbischen (und jüdischen und Roma-)Bevölkerung? Und warum wiederholte sich dieses Morden in den serbischen Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg der 1990er Jahre? Grosse Fragen, an die wir uns mithilfe des Phantomgrenzenansatzes, gemeinsamer Lektüre und Diskussionen annähern wollen.
Learning objectives Auseinandersetzung mit dem theoretisch-methodischen Konzept der Phantomgrenze
Überblick über den historischen Raum Südosteuropas
vertiefte Auseinandersetzung mit Problemen der serbisch-kroatischen Beziehungen
Bibliography • Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens. München 2018 (Taschenbuchausgabe).
• Goldstein, Slavko: 1941. Das Jahr, das nicht vergeht. Frankfurt a. M. 2018 (kroatisches Original: 1941 – Godina koja se vraća, Zagreb 2007)
• Hirschhausen, Béatrice von u.a.: Phantomgrenzen. Räume und Akteure in der Zeit neu denken. Göttingen 2015.

 

Admission requirements Aktive Teilnahme
Bereitschaft zu lesen
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Modul "Research Lab" Kulturanthropologie (Master's degree subject: Cultural Anthropology)
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften M.A. (Master's degree subject: Political Science)
Modul: Europäisierung und Globalisierung (Master's Studies: European Global Studies)
Modul: Politik und Geschichte der Region (Neuzeit und Gegenwart) (Master's degree subject: Near & Middle Eastern Studies)
Module: Conflicts and Peacebuilding (Master's degree program: Changing Societies: Migration – Conflicts – Resources)
Assessment format continuous assessment
Assessment details Präsentation eines ausgewählten Themas im Plenum
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Departement Gesellschaftswissenschaften

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