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Semester | fall semester 2022 |
Course frequency | Irregular |
Lecturers | Marco Vitale (marco.vitale@unibas.ch, Assessor) |
Content | „Ich kam, ich sah, ich siegte ... aber wie kommuniziere ich es am wirksamsten?“ – Der Anblick von Personifikationen bei Siegesdenkmälern in Rom und auf Reichsmünzen sowie die literarischen und steininschriftlichen Schilderungen römischer Triumphzüge und kaiserlicher Tatenberichte wirft kritische Fragen auf in Bezug auf die Visualisierung und medialen Vermittlungsstrategien imperialer Herrschaft: In welchen speziellen textlichen und bildlichen Formen repräsentierte Rom seine Machtsphäre und sich selbst? Nach welchen gängigen Vorurteilen und Stereotypen wurden besiegte „Barbar*innen“ beschrieben und abgebildet? Weshalb erscheinen römische Personifikationen ganzer Völkerschaften, wie etwa die an einer Dattelpalme geknebelte Judäerin, fast ausschließlich weiblich? Was für Herrschaftskonzepte – Autonomie/Inklusion/Einbürgerung oder bloße Unterwerfung/Erniedrigung/Zivilisierung – stecken hinter solchen Fremddarstellungen? Staatsleute wie Caesar, Augustus, Vespasian, Hadrian und Caracalla waren geradezu „Meister der Propaganda“ und der gelegentlichen Fake News. Zugleich fragen wir nach der Perspektive der Beherrschten und ihren Selbstdarstellungen: Inwiefern verstanden und zeigten sich unterschiedliche Provinzbevölkerungen als Bestandteile des Imperiums? Die imperial-römische Darstellungswelt in Schrift und Bild war stark von orientalischen und hellenistischen Traditionslinien geprägt und sie veränderte sich im Laufe der Kaiserzeit. Untersuchungsleitend für uns ist das Erkennen diverser Kriterien (ethnisch, geographisch, juristisch-administrativ, wirtschaftlich, propagandistisch), nach denen Herrschaftsgebiete vorzugsweise dargestellt wurden. Im Zusammenhang mit der Medialisierung von Fremd- und Selbstbildern interessieren uns auch rezeptionshistorische Probleme: Was für Spuren und Instrumentalisierungen antiker Völkerdarstellungen finden wir in den sog. Allegorien von Nationen des 19./20. Jahrhunderts (z.B. Britannia, Helvetia, die russische „Mutter Heimat“)? Durch welche gezielten Rückgriffe auf die augusteisch-römische Antike zelebrierte der italienische Faschismus seinen Kult der Romanità, der römisch-universalen Macht und Zivilisierung? |
Learning objectives | Die interdisziplinäre und kritisch-reflektierte Beschäftigung mit römerzeitlichen Fremd- und Selbstdarstellungen eröffnet die Möglichkeit, wichtige sozial-, rechts-, medien- und wirtschaftshistorische Aspekte der römischen Geschichte vom 2. Jh. v.Chr. bis zum 3. Jh. n.Chr. in ihren Grundzügen gemeinsam nachzuverfolgen und zu analysieren. Als Quellengrundlage dienen uns einerseits Monumente, Steinreliefs, Münzabbildungen sowie Gegenständen der Kleinkunst und andererseits Münzlegenden, Amtsdokumente in Steininschriften sowie Zeugnisse der juristisch-politischen und ethno- bzw. geographischen Literatur. |
Bibliography | K. BRODERSEN, Terra Cognita. Studien zur römischen Raumerfassung, Hildesheim/Zürich/New York 1995; P. LIVERANI, ‚Nationes‘ e ‚civitates‘ nella propaganda imperiale, RM 102, 1995, 219–249; M. MEYER, Die Personifikation der Stadt Antiocheia. Ein neues Bild für eine neue Gottheit, Berlin/New York 2006; C. NICOLET, L’inventaire du monde: géographie et politique aux origines de l’Empire romain, Paris 1988; I. ÖSTENBERG, Staging the World. Spoils, Captives, and Representations in the Roman Triumphal Procession, Oxford 2009; M. VITALE, Das Imperium in Wort und Bild: Römische Darstellungsformen beherrschter Gebiete in Inschriftenmonumenten, Münzprägungen und Literatur, Stuttgart, 2017; P. ZANKER, Augustus und die Macht der Bilder, München 1990. |
Comments | Veranstaltungsbeginn in der zweiten Semesterwoche am 28. September! |
Language of instruction | German |
Use of digital media | No specific media used |
Course auditors welcome |
Interval | Weekday | Time | Room |
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wöchentlich | Wednesday | 14.15-15.45 | Vesalianum Seiteneingang, Grosser Hörsaal (EO.16) |
Modules |
Modul: Basis Alte Geschichte (Bachelor's degree subject: History) Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Alte Geschichte (Master's degree program: European History in Global Perspective) Modul: Grundstudium Schwerpunkt Alte Geschichte (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations) Modul: Grundstudium Schwerpunkt Alte Geschichte (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations) Modul: Römische Geschichte BA (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations) Modul: Römische Geschichte BA (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations) Modul: Synthese (Master's degree subject: History) Modul: Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations) Modul: Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations) Modul: Vertiefung in Alter Geschichte (Master's degree subject: Ancient History) Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor's degree subject: Ancient Civilizations) Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor's degree program: Ancient Civilizations) Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften MA (Master's degree subject: Ancient History) |
Assessment format | record of achievement |
Assessment details | Vorlesungsprüfung in der letzten Sitzung, ca. 40 Minuten (hauptsächlich multiple choice auf Grundlage der Vorlesungs-Slides). |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: not required |
Repeat examination | one repetition, repetition counts |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | as often as necessary |
Responsible faculty | Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch |
Offered by | Fachbereich Alte Geschichte |