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Semester | fall semester 2017 |
Course frequency | Irregular |
Lecturers | Christoph Maeder (christoph.maeder@unibas.ch, Assessor) |
Content | Das Ziel des Seminars ist es in das Repertoire der ethnographischen Soziologie einzuführen. Dies geschieht unter theoretisch-methodologischen und unter forschungspragmatischen Gesichtspunkten. Ausgehend von der Logik der Situation, in der sich Menschen begegnen und miteinander kommunikativ die soziale Ordnung erzeugen, werden zuerst die Grundbegriffe interpretativer Theorie erarbeitet: Um überhaupt verstehen zu können, wie Interaktionsordnungen und Handlungssituationen im alltäglichen Umgang aufgebaut sind, woraus sie bestehen und wie sie beschrieben und analysiert werden können brauchen wir Begriffe und Konzepte wie signifikante und generalisierte andere, Intersubjektivität in der Lebenswelt, die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Praktiken und Mitgliedschaftskategorisierungsmethoden, Eindrucksmanagement und ‚face-work’, u.a.m. Hinzu kommt, dass Daten in der qualitativen Sozialforschung je nach benützter soziologischer Theorie anders erhoben und interpretiert werden. Daher werden folgende Ansätze der interpretativen Soziologie behandelt und ihre Implikationen für die empirische Forschung erörtert. • Symbolischer Interaktionismus (G.H. Mead und H. Blumer) und ‚Grounded Theory’ (A. Strauss) • Phänomenologisch begründete Wissenssoziologie (A. Schütz, P. Berger, T. Luckmann) • Ethnomethodologie / Konversationsanalyse (H. Garfinkel, H. Sacks) • Dramaturgische Soziologie (E. Goffman) Die teilnehmende Beobachtung als Datenerhebungs- und Auswertungsmethode steht im praktischen Teil des Seminars im Zentrum: Wie geht man dabei vor, was muss bedacht werden, wie stellt man damit welche Daten her, wie wertet man dabei gewonnene Daten sinnvoll aus? Und wie überführt man das alles erst noch in einen brauchbaren wissenschaftlichen Text so lauten die Schwerpunkte. Dazu werden wir die ‚Developmental Research Sequence D.R.S.’ von James P. Spradley kennen lernen und einüben. Die theoretischen und praktischen Aspekte ethnographischer Soziologie werden mit vielen Beispielen aus der eigenen Forschungspraxis illustriert und plausibilisiert. Die ethnografische Soziologie eignet sich hervorragend um den eigenen Blick auf soziale Phänomene im Alltag von Familie, Arbeitswelt und Organisation zu schärfen und konzeptuell zu systematisieren. |
Learning objectives | Die Studierenden - kennen interpretative Theorien und ethnografische Forschungsmethoden, - haben ein soziales Setting / eine soziale Situation mittels teilnehmender Beobachtung ethnografisch erschlossen, darüber Beobachtungsdaten hergestellt und diese analysiert, - haben die ethnographischen Beobachtungen und Analysen mit einer geeigneten soziologischen Theorie verknüpft, - haben mit diesen Vorarbeiten einen soziologischen Text verfasst. |
Bibliography | Abels, Heinz. 2004. Interaktion, Identität, Präsentation. Kleine Einführung in interpretative Theorien der Soziologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Hirschauer, Stefan. 1999. “Die Praxis der Fremdheit und die Minimierung von Anwesenheit. Eine Fahrstuhlfahrt.” Soziale Welt. 50:221-246. Maeder, Christoph. 2008. “Sehen, aber nicht schauen.” Pp. 251-256 in Abenteuer Feldforschung. Soziologen erzählen, herausgegeben von Ferdinand Sutterlütty und Peter Imbusch. Frankfurt am Main: Campus. Maeder, Christoph. 2015. “Feldzugang im Spannungsfeld von technologischem Optimismus in der Schule und dem ethnographischen Blick.” Pp. 140-153 in Wege ins Feld - methodologische Aspekte des Feldzugangs. Beiträge der 4. Fuldaer Feldarbeitstage, herausgegeben von Angelika Poferl und Jo Reichertz. Essen: Oldib. Maeder, Christoph. 2017. Bells and social order: Analysing sounds in ethnography. London, United Kingdom: SAGE Publications Ltd . online: http://dx.doi.org/10.4135/9781526403681 Maeder, Christoph und Achim Brosziewski. 2007. “Kognitive Anthropologie: Vom Wort über das Wissen zur Mitgliedschaft in einer Kultur.” Pp. 268-275 in Handbuch Wissenssoziologie und Sozialwissenschaftliche Wissensforschung, herausgegeben von Rainer Schützeichel. Konstanz: Universitätsverlag Konstanz. Spradley, James P. 1980. Participant Observation. New York: Holt, Rinehart & Winston. Einführende Lehrbuchtexte Breidenstein, Georg, Stefan Hirschauer, Herbert Kalthoff, and Boris Nieswand. 2013. Ethnografie: Die Praxis der Feldforschung. Stuttgart: UTB GmbH. Dellwing, Michael and Robert Prus. 2012. Einführung in die Interaktionistische Ethnografie: Soziologie im Außendienst. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. |
Admission requirements | |
Language of instruction | German |
Use of digital media | No specific media used |
Course auditors welcome |
Interval | Weekday | Time | Room |
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No dates available. Please contact the lecturer.
Modules |
Modul Culture and Society (Master's degree program: African Studies (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor's degree subject: Eastern European Cultures (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor's degree program: Eastern European Studies (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Internationales Zusatzwissen (Master's Studies: European Studies (Start of studies before 01.02.2015)) Modul Methoden der empirischen Sozialforschung (Bachelor's degree subject: Social Sciences (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Methoden der empirischen Sozialforschung und Methodologie (Bachelor's degree subject: Sociology (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Methoden der Geschlechterforschung: Empirische Sozialforschung (Bachelor's degree subject: Gender Studies) Modul Methoden der Gesellschaftswissenschaften (Master's Studies: European Global Studies) Modul Methoden der Soziologie (Master's degree subject: Sociology (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Research Skills (Master's degree program: African Studies) Modul Soziolinguistik (Master's degree program: Language and Communication (Start of studies before 01.08.2013)) Modul Vertiefung Forschungsmethodologie und -praxis (Master's degree subject: Geography (Start of studies before 01.08.2013)) |
Assessment format | continuous assessment |
Assessment details | Kleine Feldstudie mit schriftlichem Bericht über eine teilnehmende Beobachtung in einem in der LV anzugebenden Setting. Die Studierenden erhalten dazu eine ausführliche Anleitung und eine schriftliche Rückmeldung. |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: not required |
Repeat examination | no repeat examination |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | as often as necessary |
Responsible faculty | Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch |
Offered by | Fachbereich Soziologie |