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50681-01 - Lecture: Migration und medialer Transfer von Objekten und Bildern im Mittelalter 2 CP

Semester spring semester 2018
Course frequency Once only
Lecturers Barbara Schellewald (barbara.schellewald@unibas.ch, Assessor)
Content Die Vorlesung widmet sich einem Phänomen, das der Kunstgeschichte schon lange vertraut, in der jüngeren Forschung jedoch unter veränderten Prämissen diskutiert und reflektiert wird: die Migration von Artefakten, die zugleich an einen medialen Transfer gekoppelt sein kann. Objekte werden im Rahmen diplomatischer Geschenke, Raubzügen oder auch als Souvenirs (Pilgerreisen) über weite Strecken, kulturelle und politischen „Grenzen“ transportiert und können im Zuge dieses Wechsels in einen andersartigen kulturellen Kontext nicht nur ihrer originären Funktion verlustig werden, sondern zugleich unter diesen neuen Bedingungen eine andere, oftmals sehr hohe Wertschätzung erfahren. Inhaltliche Verschiebungen können mittels direkter Eingriffe vorgenommen werden, aber auch durch die Einbettung in einen neuen Themenkreis erzielt werden. Die ästhetische Raffinesse kann zugleich Herausforderung für die Entwicklung neuer Bildtechniken sein.
Derartige Transferphänomene, wie z.B. die Imitation von Emails in Handschriftenilluminationen, Gestaltungsprinzipien und Oberflächensimulation von Goldschmiedearbeiten in der Malerei, Applikationen diverser Materialien auf skulpturalen oder auch malerischen Oberflächen wie auch textile Oberflächengestaltungen in Handschriften, sind ausserordentlich reich. Es scheint, als habe es ein hohes Bewusstsein über das Anspruchsniveau und das Potential des jeweiligen Mediums gegeben. Dies betrifft nicht allein die Oberflächentexturen, sondern auch Formate, Funktionen u.a.m. Auslöser für die Erprobung andersartiger Bildtechniken können importierte Produkte sein. Objekte können als so interessant oder auch spektakulär gewertet werden, dass man danach sucht, ihre medialen Eigenheiten in andere Materialien zu übersetzen, um sich ihrer besonderen Wirkmächtigkeit zu bedienen. So können spezifische Wirkungseffekte, die man an Emails mit den Goldstegen studieren konnte, zur Etablierung von Chrysographie (Goldmalerei) in Handschriften, Tafelbildern etc. führen.
All dies lässt sich an einer Vielzahl von prominenten Beispielen studieren, die ihren Weg etwa von der arabischen Welt in eine christliche Schatzkammer gefunden haben. Die Vorlesung verfolgt zwei Ziele: zum einen soll ein fundierter Einblick in die opulente Bildwelt des Mittelalters gewährt werden, zum anderen soll der globale Aspekt mittelalterlicher Bildkultur erfahrbar gemacht werden.

 

Course application Anmeldung über Mona notwendig.
Language of instruction German
Use of digital media Online, optional
Course auditors welcome

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Epochenmodul Mittelalter (Bachelor's degree subject: Art History (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master's degree subject: Art History)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master's degree program: Art History and Image Theory)
Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master's degree subject: Art History (Start of studies before 01.08.2013))
Modul Mittelalter (Bachelor's degree subject: Art History)
Modul Profil: Mittelalter und Mittelalterrezeption (Master's degree program: Art History and Image Theory)
Modul Werk und Kontext (Master's degree program: Art History and Image Theory)
Modul Werk und Kontext (Master's degree subject: Art History)
Modul Werkorientierung (Master's degree subject: Art History (Start of studies before 01.08.2013))
Assessment format record of achievement
Assessment details Die Leistungsüberprüfung findet in Form einer schriftlichen Prüfung am Ende des Semesters statt.
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination one repetition, repetition counts
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Fachbereich Kunstgeschichte

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