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55389-01 - Research seminar: Allegorie 4 CP

Semester fall semester 2019
Course frequency Once only
Lecturers Jens Pfeiffer (j.pfeiffer@unibas.ch, Assessor)
Content Als die Deutsche Forschungsgemeinschaft einen Ausschreibungstext für ein 2014 gepantes und dann auch verwirklichtes Symposion zum Thema „Allegorie“ veröffentlichte, hiess es darin, es gehe darum, „Perspektiven auf die Allegorie nach Benjamin und de Man [zu] resümieren und weiter [zu] entwickeln. Die Allegorie ist demzufolge nicht nur eine Figur, die das eine sagt oder vorstellt, um das andere zu bedeuten, sondern sie bedeutet, indem sie das von ihr Präsentierte dementiert. Die Allegorie ist eine Reflexion des Zeichens im Zeichen.“ (Vorwort von Ulla Haselstein in: dies. (Hg.), Allegorie, Berlin / Boston 2016, S. X.)
Ein Symposion auf das Weiterdenken von Benjamin und de Man zu verpflichten, muss aus mediävistischer Sicht nicht zuletzt deshalb problematisch erscheinen, da die beiden Gewährsmänner post-moderner Allegorieforschung in souveräner Ignoranz über Texte hinweggehen, die ihnen offenbar unbekannt waren und die sie wohl auch nicht weiter beachten zu müssen glaubten, übrigens ein Umstand, den viele ihrer Adepten teilen. Weder Benjamin noch de Man zeichneten sich jedenfalls durch nennenswerte Kenntnisse jenes mehr als tausend Jahre währenden Zeitraums aus, den man doch wohl als Hoch-Zeit von Allegorie und Allegorese bezeichnen muss: der Zeit von Spätantike und Mittelalter. Diese Unkenntnis ist in mehrfacher Hinsicht ärgerlich, da sich teilweise doch recht krude Vorstellung über das Funktionieren allegorischer Deutungen festgesetzt haben. Natürlich wird auch das Forschungsseminar nicht an Benjamin und de Man vorbeikommen können und wollen. Gleichwohl soll es auch darum gehen, deren Defizite aufzuzeigen und durch die Lektüre einschlägiger Texte aus Kommentaren, allegorischen Dichtungen etc. ein genaueres Bild der mittelalterlichen Allegorie zu gewinnen.
Darüber hinaus sollen aber auch allegorische Bilder in den Blick kommen. Das soll zum einen durch die Betrachtung der zahlreichen Handschriften geschehen, die u. a. Prudentius’ Pychomachie, den ‘Anticlaudianus’ des Alanus ab Insulis oder die ‘artes liberales’ illustrieren; zum anderen aber mittels jener rätselhaften Bilder, die die venzianische Malerei um 1500 hervorgebracht hat. Gerade hier wäre ich für die Mitwirkung von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern sehr dankbar und erhoffe mir fruchtbare Diskussionen auf einem Gebiet, das mich sehr interessiert, das aber nicht genuin mein eigenes ist.
Vor Beginn des Semesters wird bei ADAM ein vorläufiger Seminarplan eingestellt werden. Für Wünsche und Anregungen bin ich jedoch offen.
Bibliography Zur Einstimmung empfehle ich den aus dem genannten Symposion hervorgegangenen Band.:
Ulla Haselstein, in Zusammenarbeit mit Friedrich Teja Bach, Bettine Menke und Daniel Selde (Hgg.), Allegorie. DFG-Symposion 2014, Berlin / Boston 2016, S. X.
Zur Problematisierung: Andreas Kablitz, Zwischen Rhetorik und Ontologie. Struktur und Geschichte der Allegorie im Spiegel der jüngeren Literaturwissenschaft, Heidelberg (Universitätsverlag Winter) 2016.

 

Language of instruction German
Use of digital media No specific media used

 

Interval Weekday Time Room

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master's degree subject: German Literature)
Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Grundwissen Master (Master's degree subject: German Literature)
Modul: Germanistische Mediävistik (Master's degree subject: German Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: German Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: German Literature)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Spanish Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: French Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Nordic Philology)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Slavic Studies)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Italian Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: English)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Latin Philology)
Modul: Literatur im Zusammenspiel der Künste und Medien (Master's degree program: Literary Studies)
Modul: Literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung (Master's degree program: Literary Studies)
Modul: Literaturtheorie (Master's degree program: Literary Studies)
Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master's degree subject: German Language and Literature)
Wahlbereich Master Kunstgeschichte und Bildtheorie: Empfehlungen (Master's degree program: Art History and Image Theory)
Assessment format continuous assessment
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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