Add to watchlist
Back

 

62612-01 - Seminar: Press Start – Linguistische Zugänge zu digitalem Spiel 3 CP

Semester fall semester 2021
Course frequency Once only
Lecturers Hiloko Kato (hiloko.kato@unibas.ch, Assessor)
Content Digitale Spiele sind in jüngster Zeit immer mehr aus ihrem populären Schattendasein herausgetreten und sind vor kurzem auch von Politik und Kultur als ernstzunehmende Medienform anerkannt worden: So spricht Kanzlerin Angela Merkel an der Gamescom 2017 von digitalen Spielen als »Innovationsmotor« und »Kulturgut«, an den Olympischen Spiele in Tokyo finden zum ersten Mal Esport-Turniere statt und seit 2019 nimmt das Literaturarchiv Marbach digitale Spieltitel in ihre Sammlung auf. Gerade aus der Corona-Pandemie wird die Gamebranche als einige der wenigen mit Gewinnzuwachs hervorgehen und kann sich mittlerweile sogar der Unterstützung durch die WHO (die sich bisher vornehmlich mit der Suchtthematik betreffend digitaler Spiele beschäftigt hat) bei der im März 2020 lancierten internationalen Kampagne #PlayApartTogether erfreuen, das zum Ziel hatte, über Kanäle der Gaming-Community und kostenlosen Angebote die Botschaften der Weltgesundheitsorganisation zu verbreiten. Damit wird umso deutlicher, dass digitales Spiel nicht mehr als einsame Tätigkeit jugendlicher ‘Nerds’ anzusehen ist, sondern mittlerweile zu einer alltäglichen Beschäftigung vieler geworden ist.
Trotz dieser Entwicklung und dem einschlägigen Forschungsfeld der Game Studies, die sich seit 2000 etabliert und die auch massiv an wissenschaftlichem Output zugelegt hat, liegen digitale Spiele immer noch im Zuständigkeitsbereich von Film-, Literatur-, Medienwissenschaft und Psychologie. Demgegenüber gibt es bislang von linguistischer Seite her relativ wenige Arbeiten, die sich mit digitalen Spielen beschäftigen. Die Linguistik bietet indes vielversprechende Theorien (z.B. nebst den bereits zur Anwendung kommenden gesprächsanalytischen auch aktuelle textlinguistische, soziolinguistische und natürlich auch übergeordnet semiotische Ansätze), um das allgegenwärtige und keineswegs mehr zu trivialisierende neue Medium zu erforschen. Wie dies im konkreten Fall möglich ist, soll in diesem Seminar anhand linguistischer Analysen zu unterschiedlichen Games und deren Epitexten erprobt und diskutiert werden. Theoretische Inputs und empirische Arbeit werden sich in den Sitzungen abwechseln. Game-Erfahrung ist von Vorteil, aber keine Voraussetzung.
Learning objectives Die Studierenden kennen die im Seminar behandelten einschlägigen Texte zu digitalem Spiel in den Game Studies und in der Linguistik und können digitale Spiele mit den im Seminar vermittelten linguistischen Ansätzen analysieren.
Bibliography Huizinga, Johan (1987/1938): Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Caillois, Roger (2017/1960): Die Spiele und die Menschen. Berlin: Matthes & Seitz Verlag.
Salen, Katie/Zimmerman, Eric (Hrsg.) (2005): The Game Design Reader. Cambridge: MIT Press.
GamesCoop (Hrsg.) (2013): Theorien des Computerspiels. Junius: Hamburg.
Aarseth, Espen J. (1997): Cybertext. Perspectives on Ergodic Literature. Baltimore: The John Hopkins University Press.
Juul, Jesper (2005): half-real. Video Games between Real Rules and Fictional Worlds. Cambridge: MIT Press.
Reeves, Stuart/Greiffenhagen, Christian /Laurier, Eric (2016): Video gaming as Practical Accomplishment: Ethnomethodology, Conversation Analysis, and Play. In: Topics in Cognitive Science 9, Nr. 2, 308–342.
Kato, Hiloko/Bauer, René (2016): Hänsel und Gretel. Konstruktion und Rezeption von Orientierungshinweisen im Spielraum. In: Hennig, Martin/Krah, Hans (Hrsg.): Spielzeichen – Theorien, Analysen, Kontexte des zeitgenössischen Computerspiels. Bolzenburg: Werner Hülsbusch Verlag, 308–330.
Kato, Hiloko (im Erscheinen): Gefährte, Haustier oder Spielobjekt? Analysen des Umgangs mit virtuellen Tieren an und ausgehend vom digitalen Spiel ‚The Last Guardian‘. In: Schmidt-Jüngst, Miriam (Hrsg.): Mensch – Tier – Maschine. Sprachliche Praktiken an und jenseits der Außengrenze des Humanen. Bielefeld: transcript, 245–283.

 

Admission requirements Abgeschlossenes Grundstudium (inkl. Proseminar-Arbeit) sowie erfolgreicher Besuch des Seminars ‚Allgemeine Sprachwissenschaft‘
Aus Gründen der Qualitätssicherung ist die Platzzahl in diesem Seminar auf 25 Personen begrenzt. Bei mehr als 25 Buchungen werden Studierende der Germanistik bevorzugt; zudem wird die Reihenfolge der Anmeldung berücksichtigt.
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used

 

Interval Weekday Time Room
wöchentlich Monday 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212

Dates

Date Time Room
Monday 20.09.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 27.09.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 04.10.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 11.10.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 18.10.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 25.10.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 01.11.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 08.11.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 15.11.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 22.11.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 29.11.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 06.12.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 13.12.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Monday 20.12.2021 12.15-14.00 Kollegienhaus, Seminarraum 212
Modules Modul: Aufbaustudium Deutsche Sprachwissenschaft (Bachelor's degree subject: German Language and Literature)
Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor's degree subject: German Language and Literature)
Modul: Forschungspraxis und Vertiefung (Master's degree program: Language and Communication)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: Italian Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: French Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: English)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: German Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: Nordic Philology)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor's degree subject: Spanish Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Slavic Studies)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Latin Philology)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: English)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: French Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: German Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Spanish Language and Literature)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Nordic Philology)
Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master's degree subject: Italian Language and Literature)
Modul: Sprache als Prozess (Master's degree program: Language and Communication)
Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master's degree subject: German Language and Literature)
Assessment format continuous assessment
Assessment details Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe, die sich mit einem spezifischen, von dem/der Teilnehmer*in selber gewählten Thema näher auseinandersetzt und ihre Erkenntnisse für die Diskussion in einer Sitzungsleitung vorbereitet (inkl. Handout und aufbereitete Daten); mehrere kleinere über das Semester verteilte blended-learning Arbeitsaufträge zu Lektüren und Material
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

Back