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67687-01 - Seminar: Selbstbestimmung in der Fortpflanzung? 3 CP (CANCELLED)

Semester spring semester 2023
Course frequency Once only
Lecturers Matthias Till Bürgin (matthias.buergin@unibas.ch, Assessor)
Daniel Kipfer (daniel.kipfer@bstger.ch)
Content Dieses Seminar wird im Frühlingssemester 2023 nicht stattfinden!
Das Seminar wird auf das Herbstsemester 2023 verschoben.

Fragen rund um die Fortpflanzung sind für den Menschen vital und waren immer schon wichtig für die normative Struktur von Gesellschaften.

In früheren Gesellschaftsformationen wurde die entsprechende Ordnung nicht vom Einzelnen und seinen subjektiven Rechten her konzipiert, sondern von der Gruppe und ihren gemeinsam geteilten religiösen und kulturellen Normen. So war etwa das Recht sich fortzupflanzen in Europa für lange Zeit an eine kirchlich geschlossene Ehe gebunden, wobei nicht alle Gesellschaftsmitglieder berechtigt waren zu heiraten, aussereheliche Schwangerschaften geächtet waren und nicht verheiratete Schwangere strafrechtlich verfolgt wurden.

In den grundrechtebasierten, säkularen Gesellschaften der Nachkriegszeit hat sich das Zentrum der Diskussion verschoben hin zu subjektiven Rechten Einzelner, die für sich den Anspruch auf Selbstbestimmung in der Fortpflanzung („reproduktive Autonomie“) geltend machen.

Eine besondere Dynamik erfuhr die Diskussion über die Verhütung und vor allem die Abtreibung ab den 60er Jahren des 20. Jahrhundert (Mein Bauch gehört mir; das Recht, kein Kind zu haben), dies v.a. in der Entwicklung des feministischen Diskurses. Dass ein demokratisch legitimierter Konsens auch in liberalen Gesellschaften bis heute noch nicht überall erreicht und die Auseinandersetzung darüber noch immer akut ist, demonstriert etwa das politische Drama um die Besetzung des amerikanischen Supreme Court und die Abtreibung anschaulich. Welche Werte, Prinzipien und Menschenbilder liegen der Debatte um die Abreibung zugrunde?

In den letzten 30 Jahren ist es aber die rasante Entwicklung fortpflanzungsmedizinischer Technologien, welche die gesellschaftliche und in der Folge politische Diskussion antreibt. So stellt sich unter anderem die Frage, wie weit das subjektive Recht auf ein Kind reicht beim Zugang zur Fortpflanzungsmedizin und ggf. bei deren Finanzierung. Weiter werfen die fortpflanzungsmedizinischen Möglichkeiten die Frage auf, ob es auch ein Recht auf ein bestimmtes Kind gibt (Präimplantationsdiagnostik und Embryonenauswahl in vitro; gerichtete Samen- und Eizellspenden etc.). Entsprechende Fragen stellen sich mit Hinblick auf die „Auswahl“ bzw. „Verbesserung“ des Erbguts von Embryonen (Keimbahntherapie, Enhancement, Klonen). Weitgehend unbestritten dürfte sein, dass die reproduktive Autonomie als subjektives Recht nicht alles umfasst, was medizinisch machbar wäre. Es bleibt indes zu klären, wie und gestützt worauf sich Eingriffe in die Fortpflanzungsfreiheit begründen lassen.

Diese und weitere Fragen werden aus naturwissenschaftlicher, rechtsethischer, verfassungsrechtlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Die Teilnehmenden setzen sich kritisch mit ausgewählten Texten auseinander.
Learning objectives Die Studierenden sind in der Lage,
• die Prinzipien zu benennen, die der Diskussion um die Fortpflanzungsmedizin zugrunde liegen;
• verschiedene Rechte zu benennen und zu kategorisieren, die die Fortpflanzungsfreiheit einschliesst.
• zwischen rechtlich und/oder ethisch zulässigen und unzulässigen Eingriffen in die Fortpflanzungsfreiheit zu differenzieren;
• informiert an einer Debatte über die Fortpflanzungsmedizin teilzunehmen.

 

Admission requirements Keine besonderen Voraussetzungen.
Course application Das Seminar wird auf das Herbstsemester 2023 verschoben.
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used
Course auditors welcome

 

Interval Weekday Time Room
Comments Das Seminar wird auf das Herbstsemester 2023 verschoben! Bitte melden Sie sich nicht für diesen Kurs an.

No dates available. Please contact the lecturer.

Modules Aufbaumodul (Teil D) (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Doctorate Biomedical Ethics: Recommendations (PhD subject: Biomedical Ethics)
Doctorate Nursing Science: Recommendations (PhD subject: Nursing Science)
Doktorat Philosophie: Empfehlungen (PhD subject: Philosophy)
Electives Master Nursing: Recommendations (Master's Studies: Nursing)
Modul: Ethik des Christentums - materiale Ethik, Ethik der Lebensführung (ST/E 2) (Master's degree subject: Theology)
Modul: Ethik des Christentums – materiale Ethik, Ethik der Lebensführung (ST/E 2) (Master's Studies: Theology)
Modul: Praktische Philosophie (Master's degree subject: Philosophy)
Modul: Theologie im Kontext des Weltchristentums (Master's Studies: Theology)
Module: Religion, Society, State (Master's Studies: Interreligious Studies)
Specialization module: Life Sciences Law (Master's Studies: Law)
Assessment format continuous assessment
Assessment details Regelmässige und aktive Teilnahme einschliesslich Lektüre ausgewählter Texte sowie Halten eines Vortrages. Kreditpunkte werden nach den Kriterien PASS/FAIL vergeben.
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: teaching staff
Repeat examination no repeat examination
Scale Pass / Fail
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Medicine
Offered by Institut für Bio- und Medizinethik

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