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67510-01 - Seminar: Geopolitik des Rohstoffhandels im Zeichen von Dekarbonisierung und Digitalisierung 3 CP

Semester spring semester 2023
Course frequency Once only
Lecturers Rolf Tanner (rolf.tanner@unibas.ch, Assessor)
Content Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen gestoppt und bereits in der Atmosphäre vorhandenes CO2 zumindest zum Teil extrahiert werden. Digitalisierung und Elektromobilität spielen eine zentrale Rolle bei dieser Dekarbonisierung, verlangen aber auch einen massiven und rapiden Ausbau von erneuerbaren Energien, was wiederum nicht möglich ist ohne neue Rohstoffe: weg von fossilen Energieträgern hin zu Mineralien und Metallen. Sollten nur schon die Klimaziele erreicht werden, welche von Regierungen 2021 am COP 26 in Glasgow vorgelegt worden sind, muss die weltweite Lithiumproduktion um das 42fache, die Kobaltproduktion um das 21fache und die Produktion von Seltenen Erden um das 7fache gesteigert werden (Quelle: International Energy Agency). Der Ausbau und die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft kann diese Nachfrageexplosion zwar dämpfen, aber nicht komplett beseitigen. Damit werden internationale Rohstoffproduktion und -verarbeitung sowie der internationale Rohstoffhandel fundamental transformiert – und das in einem dynamischen geopolitischen Umfeld, geprägt von der chinesisch-amerikanischen Rivalität, den Konsequenzen des Ukraine-Krieges und dem Aufstieg neuer Mächte des Globalen Südens (z.B. Indien). Erdöl- und gasproduzierende Staaten verlieren in dieser Konstellation massiv an Status, Einfluss und Wohlstand, neue Lieferanten treten auf den Plan. Die Ausbeutung und Verarbeitung solch gewaltiger Mengen an Rohstoffen wirft aber auch erhebliche ökologische, soziale und menschenrechtliche Fragen auf – wie auch die Frage nach alternativen Entwicklungspfaden. Es entstehen neue Abhängigkeiten und Interdependenzen, die sicherheitspolitisch überformt werden und neue Risiken und Konflikte hervorrufen können. Andererseits steht die These im Raum, dass der Abschied von fossilen Energieträgern eine nachhaltige Friedensdividende fördert und Kooperation inhärent favorisiert ist (z.B. grenzüberschreitende Transmission von elektrischer Energie bedingt friedliche zwischenstaatliche Beziehungen).
Die Lehrveranstaltung widmet sich in einem ersten Teil grundlegender Sachverhalte (Zusammenhang von Dekarbonisierung, Digitalisierung und Rohstoffkonsum; Struktur der Rohstoffproduktion und des Rohstoffhandels), zentralen Konzepten und Phänomenen wie Versorgungssicherheit, Ressourcenfluch und Rohstoffkriegen sowie Analyseinstrumenten und -frameworks zu dieser Thematik. In einem zweiten Teil untersucht sie die Konfliktivität von Metallen und Mineralien, analysiert die Verbindung von Rohstoffproduktion, Rohstoffverarbeitung, Versorgungssicherheit und Grossmachtinteressen und – politik, widmet sich Fallstudien zu Ländern, die durch die Transformation als Verlierer («post-oil states») oder als Gewinner im internationalen System designiert sein könnten und beschäftigt sich mit der Rolle von Finanzinvestoren und multinationalen Unternehmen in Dekarbonisierung und Digitalisierung.
Neben Input-Referaten durch den Dozierenden und externe Gäste sind Gruppenarbeiten, Diskussionen, Referate durch die Seminarteilnehmende und eine Szenario-Uebung geplant.
Learning objectives • Kenntnis des Zusammenhangs von Dekarbonisierung, Digitalisierung und Rohstoffpolitik in einem geopolitisch dynamischen Umfeld
• Vertrautheit mit zentralen Konzepten und Farmeworks wie Ressourcenfluch und Versorgungssicherheit
• Fähigkeit zur konstruktiven und situationsgerechten Anwendung dieser Kenntnisse und Konzepte
Bibliography • International Energy Agency, The role of critical minerals in clean energy transitions. The Role of Critical Minerals in Clean Energy Transitions – Analysis - IEA
• Marian Radetzki, Linda Warell, A Handbook of Primary Commodities in the Global Economy. 2nd edition. Cambridge, Cambridge University Press, 2017 (DOI: 10.1017/9781316416945)
Comments Achtung:
Alle Seminare im Fach Politikwissenschaft werden benotet.
Notenskala 6.0 bis 1.0, wobei 4.0 genügend (Bestanden) ist.
Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 30 beschränkt. Bei Überbuchung haben Studierende der Politikwissenschaft Vorrang. Selektion nach Belegungsdatum.

 

Admission requirements Achtung:
Alle Seminare im Fach Politikwissenschaft werden benotet.
Notenskala 6.0 bis 1.0, wobei 4.0 genügend (Bestanden) ist.
Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 30 beschränkt. Bei Überbuchung haben Studierende der Politikwissenschaft Vorrang. Selektion nach Belegungsdatum.
Language of instruction German
Use of digital media No specific media used

 

Interval Weekday Time Room
wöchentlich Thursday 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004

Dates

Date Time Room
Thursday 23.02.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 02.03.2023 16.15-17.45 Fasnachstferien
Thursday 09.03.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 16.03.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 23.03.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 30.03.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 06.04.2023 16.15-17.45 Ostern
Thursday 13.04.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 20.04.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 27.04.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 04.05.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 11.05.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 18.05.2023 16.15-17.45 Auffahrt
Thursday 25.05.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Thursday 01.06.2023 16.15-17.45 Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004
Modules Modul: Regionaler Fokus B.A. (Bachelor's degree subject: Political Science)
Modul: Vertiefung Politikwissenschaft B.A. (Bachelor's degree subject: Political Science)
Assessment format continuous assessment
Assessment details Der Leistungsnachweis besteht aus drei Teilen: dem Besuch von mindestens 9 Lehrveranstaltungen, einer regen mündlichen Beteiligung am Seminar sowie der Erfüllung einer dedizierten Aufgabe: Referat, Führung des Seminar-Log, Teilnahme an einer Szenario-Uebung oder Reflexionspapier. Der Leistungsnachweis wird anhand der üblichen Skala benotet.
Es besteht die Möglichkeit, eine Seminararbeit zu schreiben. Die Anzahl der Seminararbeiten ist auf 10 beschränkt. Die Zulassung erfolgt aufgrund eines kompetitiven Auswahlverfahrens.
Assessment registration/deregistration Reg.: course registration; dereg.: not required
Repeat examination no repeat examination
Scale 1-6 0,5
Repeated registration no repetition
Responsible faculty Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch
Offered by Fachbereich Politikwissenschaft

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