Semester | spring semester 2024 |
Course frequency | Once only |
Lecturers | Martin Gaier (martin.gaier@unibas.ch, Assessor) |
Content | Jacob Burckhardts 1855 erstmals erschienener ‹Cicerone›, ein Wälzer von weit über 1000 Seiten, machte es seinen Lesern schwer – vor allem auf Reisen. Denn obwohl die ‹Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens› (so der Untertitel) kein gewöhnliches Reisehandbuch darstellte, sollte sie in erster Linie «dem flüchtig Reisenden» und «dem länger Verweilenden» als kundiger Begleiter der Anschauung vor Ort dienen und nur im Nachhinein «dem in Italien Gewesenen […] eine angenehme Erinnerung gewähren». Man konnte den ‹Cicerone› auch nicht auseinanderschneiden, wie Burckhardt es Freunden bei den einschlägigen Reiseführern zur Erleichterung des Reisegepäcks empfahl. Denn die Behandlung der Werke «nach ihrem Kunstgehalt und ihren Bedingungen» folgte keinem topographischen, sondern einem streng nach den Gattungen Architektur – Skulptur – Malerei getrennten System. Dennoch hatte der ‹Cicerone› einen durchschlagenden Erfolg, gerade auch bei Architekten, die hier, auf den ersten 400 Seiten des Werks, die Baukunst nicht nur im Zusammenhang mit ihrer Dekoration, sondern auch mit der gesamten Kulturgeschichte Italiens besprochen fanden. Der Berliner Architekt Alexander Schütz (1847–1892) brachte in den Jahren 1878–1882 unter dem Titel ‹Die Renaissance in Italien› eine monumentale, insgesamt vierbändige Sammlung von 332 fotografischen Tafeln heraus, die in 28 Lieferungen erschien und die sich, wie er im Vorwort darlegt, als Illustration zu Burckhardts ‹Cicerone› verstand. Schütz liess sämtliche Fotografien neu anfertigen, einerseits weil es oft noch gar keine Aufnahmen der Bauten gab, andererseits um den jeweiligen ‹Standpunkt› Burckhardts besser zu veranschaulichen als es herkömmliche Fotos konnten. Die AG wird das in unserer Bibliothek vorhandene Werk aus Burckhardts Nachlass im Hinblick auf folgende Fragen untersuchen: Wie ist das Verhältnis von Text und Bild? Wird Architekturfotografie hier erstmals durch den Kunsthistorikerblick gelenkt? Wie ist das Tafelwerk im Zusammenhang mit Burckhardts eigener Abbildungssammlung zu werten? |
Bibliography | - Christine Tauber, Jacob Burckhardts «Cicerone»: Eine Aufgabe zum Geniessen, Tübingen 2000. - Alina Payne, Burckhardt’s Eyes: The Photography of Renaissance Architecture between Pedagogy and the Museum, in: Photography and sculpture: the art object in reproduction, hrsg. von Sarah Hamill und Megan R. Luke, Los Angeles 2017, S. 99-118. |
Admission requirements | Die Arbeitsgemeinschaft richtet sich an Studierende im Masterstudium. Fortgeschrittene Bachelorstudierende im 5. und 6. Semester können nach vorgängiger Absprache mit dem Dozenten teilnehmen. |
Course application | Beschränkte Teilnehmer*innenzahl. Belegen über Online Services notwendig. |
Language of instruction | German |
Use of digital media | No specific media used |
Interval | Weekday | Time | Room |
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No dates available. Please contact the lecturer.
Modules |
Modul: Kunsthistorische Projektarbeit (Master's degree program: Art History and Image Theory) Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master's degree subject: Art History) Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master's degree program: Art History and Image Theory) Modul: Praxis und Forschung (Master's degree subject: Art History) Modul: Profil: Moderne (Master's degree program: Art History and Image Theory) |
Assessment format | continuous assessment |
Assessment details | Präsentation der Arbeitsergebnisse sowie regelmässige aktive Teilnahme. |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: not required |
Repeat examination | no repeat examination |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | no repetition |
Responsible faculty | Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch |
Offered by | Fachbereich Kunstgeschichte |